Kehrtwende beim FC St. Pauli: Der Verein wird den Neubau der Nordtribüne wegen des Pokalspiels gegen den BVB verschieben. „Wir wollen für diese Partie einen hochemotionalen Rahmen“, sagte Orth.

Hamburg. Erfreuliche Nachrichten für alle Fans des FC St. Pauli: Der Verein plant, den Neubau der Nordtribüne doch erst nach dem DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund zu beginnen. Das wurde auf der turnusmäßigen Sitzung des Führungsgremiums am Freitag entschieden. Damit stehen die rund 5000 Plätze auf der Nordtribüne den Zuschauern doch zur Verfügung.

„Wir wollen für diese Partie einen hochemotionalen Rahmen mit einem komplett ausverkauften Stadion schaffen. Dafür wollen wir so vielen St. Pauli-Fans wie möglich die Gelegenheit geben, ans Millerntor zu kommen. Daher haben wir unsere ursprünglichen Planungen geändert und streben nun einen Baubeginn nach dem BVB-Spiel an“, erklärte Präsident Stefan Orth.

Im Vorfeld der Sitzung wurde bereits überlegt, den geplanten Abriss der Nordtribüne um knapp vier Wochen zu verschieben, um das attraktive Pokalspiel am 28. oder 29. Oktober vor der größtmöglichen Kulisse austragen zu können.

In den vergangenen Tagen stellte St. Paulis Geschäftsführer Michael Meeske Modellrechnungen darüber an, welche Mehreinnahmen aber auch Mehrkosten und Risiken eine Verschiebung der Baumaßnahmen zur Folge hätten. Konkret ging es um rund 5000 Plätze auf der Nordtribüne. Stehen diese nicht mehr Verfügung, fasst das Millerntorstadion nur noch rund 24.000 Zuschauer. Ins Kontor schlägt dabei, dass der Gästefanblock auf die Haupttribüne verlegt wird, auf der sich jetzt ausschließlich Sitzplätze befinden, die beim Pokalspiel gegen Dortmund zu relativ hohen Preisen verkauft werden könnten.

„Aufgrund der beim DFB-Pokal geltenden Teilung der Erlöse aus den Eintrittskarten mit dem Gastverein sind für uns die Mehreinnahmen bei voller Stadionkapazität aber nicht sehr hoch. Dagegen stehen Mehrkosten im fünfstelligen Bereich bei einer Bauverzögerung. Dazu kommt das Risiko, dass wir bei einer Verschiebung mit den Gründungsarbeiten für die neue Tribüne noch weiter in den Winter kommen und dann die Frostgefahr deutlich höher ist als im November“, hatte Meeske noch im Vorfeld der Sitzung erklärt. Konkret soll es um 40.000 bis 50.000 Euro Mehreinnahmen, aber auch 30.000 Euro Mehrkosten gehen.