Der Trainer verteidigte bei “Sky 90“ seine Maßnahme, Naki, Takyi und Zambrano zu suspendieren. Die Gründe dafür wollte er nicht nennen.

Hamburg. "Wir haben einen Kodex und bewegen uns täglich in einem Spielfeld. Wer die Außenlinie überschreitet, muss raus". So beschrieb Holger Stanislwaski, Trainer des FC St. Pauli, den Hintergrund der Suspendierung seiner Spieler Deniz Naki, Charles Takyi und Carlos Zambrano vor der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Freitag. Die drei Akteure fehlten überraschend beim 1:0-Sieg am Freitagabend gegen die Pfälzer.

Die Frage, welche die Fans am meisten interessierte, wollte Stanislawski nicht verraten: "Was ist denn da vorgefallen?", wollte Patrick Wasserzieher, Moderator der TV-Sendung "Sky 90", am Sonntagabend vom Pauli-Coach wissen. Doch der 41-Jährige blieb bei seiner Auffassung, Internas nicht zu veröffentlichen: "Das bleibt in unserer Gruppe", sagte Stanislawski. Nur so viel gab der Übungsleiter preis: "Man muss sich auf den anderen verlassen können". Den suspendierten Spielern Naki, Takyi und Zambrano bleibt aber der Weg, sich über gute Leistungen im Training zurück in die Mannschaft zu arbeiten. "Die Tür ist nicht zu", so Stanislawski.

Wie die drei Spieler die Tür wieder öffnen können, sagte "Stani" nicht, zuvor gab er aber mit einem Augenzwinkern bekannt: "Wir Trainer lassen uns gerne knuddeln, haben einen Schrei nach Liebe. Aber wir können auch sehr unangenehm sein". Ein wenig ernsthafter sagte er: "Wir können uns nicht alle in den Armen liegen". Die disziplinarische Maßnahme des Trainer fruchtete indes: Mit einer vor allem kampfstarken Leistung bezwang der Kiezklub im Duell der Aufsteiger die Gäste aus Kaiserslautern. Nach sechs sieglosen Spielen in Folge hat der FC St. Pauli kurz vor der Winterpause den Weg zurück in die Spur gefunden.

Am kommenden Wochenende wollen die Hamburger den Erfolgsweg fortsetzen - beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München. "Wir fahren da nicht hin, um das Stadion anzuschauen. Wir wollen den Finger in die Wunde legen und da etwas mitnehmen", kündigte Stanislawski an. Die Bayern verloren am Sonnabend mit 0:2 auf Schalke und liegen mit 23 Zählern als Siebter nur noch sechs Punkte vor St. Pauli. Geht es nach Stanislawski, kann Bayern mit der Rückkehr zum sportlichen Erfolg "ruhig noch eine Woche warten". Da war er wieder, der humorvolle Holger Stanislawski.