Das Spiel bei Schalke 04 soll ein Wegweiser sein, wo die Reise des FC St. Pauli in den kommenden Wochen hingeht. Schwere Aufgaben stehen an.
Hamburg. Um 12.46 Uhr war der Zug abgefahren. Mit dem ICE ging es für St. Paulis Spieler gestern nach Gelsenkirchen, wo heute das schwere Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 angepfiffen wird. Ein emotionaler Auftakt in einen Monat, der Klarheit bringen könnte, wohin es für den Aufsteiger in dieser Saison geht: Abstiegskampf oder gesichertes Mittelfeld? Nächster Halt im Saisonfahrplan: das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen, anschließend warten die nicht minder schweren Aufgaben Wolfsburg und Werder Bremen.
"Danach könnten wir wissen, wohin die Reise geht", hatte Mittelfeldspieler Fabian Boll bereits vor drei Wochen erklärt und noch einmal hervorgehoben, welche Bedeutung die Heimspiele gegen den 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt zuvor haben würden. Die Bilanz fällt durchwachsen aus. Nach dem 3:2-Sieg gegen den Klub setzte es zwei Niederlagen. In Vorleistung treten, um die Partien gegen die Großen der Liga sorglos anzugehen, konnte St. Pauli nicht. Insofern ist Bolls Annahme aktueller denn je. Und die Perspektive für die ungleichen Duelle - alle vier Gegner haben einen etwa fünfmal so hohen Transferwert - nicht gerade positiv. Hoffnung bereitet die bisherige Auswärtsbilanz mit drei Siegen und zwei vermeidbaren Niederlagen. "Wir haben bewiesen, dass wir auswärts ein sehr unangenehmer Gegner sind", erinnert Trainer Holger Stanislawski, der Rekonvaleszent Fabio Morena noch nicht mitnahm. Der Kapitän soll heute (19.30 Uhr) in der Oberliga beim SC Concordia sein Comeback feiern.
Die Diskussion über schlechte Stimmung im Stadion blieb ebenfalls zurück. Schalke erwartet ein ausverkauftes Haus mit einer starken braun-weißen Delegation. Allein in Hamburg sicherten sich mehr als 4000 Fans eine Karte, um den Sieg auf der ersten Etappe live mitzuerleben.