Schalkes Trainer Felix Magath braucht dringend einen Sieg, aber St. Paulis Trainer Holger Stanislawski will den Spielverderber spielen.

Gelsenkirchen/Hamburg. Felix Magath ist im Sommer 2009 beim FC Schalke angetreten, um den Verein zu einem Spitzenklub zu entwickeln. Bis zu seinem Vertragsende 2013 wollte er mit dem Klub deutscher Meister werden, und mit Platz zwei in der vergangenen Saison schien er diesem Ziel schon ziemlich nah. Dennoch sah er sich nach diesem überraschenden Erfolg zu dem radikalsten sportlichen Umbruch in der Vereinsgeschichte genötigt. Dass Änderungen Risiken in sich bergen und große Änderungen große Risiken, war Magath stets bewusst. Nun bekommt der mehrfache Meistercoach die Quittung.

Der deutsche Vizemeister dümpelt nach dem zehnten Spieltag der neuen Serie weiter am Ende der Tabelle herum, und für das Spiel heute Abend gegen den Hamburger Bundesligaaufsteiger FC St. Pauli (20.30 Uhr, Sky und auf abendblatt.de im Liveticker) gilt mehr denn je der wohl abgedroschendste Imperativ der Sportrhetorik: "Ein Sieg ist Pflicht!"

Doch auch für St. Pauli ist ein Sieg wichtig. Nach zwei Niederlagen in Folge soll das Spiel auf Schalke richtungsweisend sein. Ohne die beiden Ex-Schalker Gerald Asamoah (Sperre) und Charles Takyi (Fußprellung) reiste die Stanislawski-Elf bereits am Donnerstag an. Seine elf Mannen, darunter der Ex-Schalker Carlos Zambrano, hat Stanislawski schon im Kopf. Klar ist, dass Marius Ebbers als einzige Spitze aufläuft. Verstecken werden sich die Hamburger aber nicht. "Wir fahren nicht bloß da runter, weil wir eine gute Figur abgeben wollen, sondern um uns die Punkte zu holen", sagte Stanislawski selbstbewusst und schickte die Kampfansage an seinen Gegenüber Magath. St. Pauli will die Selbstzweifel der Schalker nutzen, und Stanislawski legt den Finger in die Wunde: "Schalke ist angeschlagen, und wir sind auswärts ein unangenehmer Gegner".