Der Kult-Torhüter des FC St. Pauli erlebte in 16 Jahren fünf Stadtderbys gegen den HSV auf dem Platz mit. Seine Bilanz ist dabei beachtlich.

Hamburg. Er war das "Tier im Tor" des FC St. Pauli und hütete dieses von 1983 bis 1999 in 317 Spielen: Klaus Thomforde, einst Publikumsliebling am Millerntor. Seine geballte Faust nach spektakulären Paraden wurde auf dem Kiez zum Kult. In 16 Jahren für den FC St. Pauli erlebte der heute 47-Jährige auch fünf Stadtderbys gegen den HSV mit - und hat dabei eine beachtliche Bilanz: Nur zweimal siegten die "Rothosen", wenn Thomforde im Tor stand. Dreimal endeten die Duelle Unentschieden.

Sein schönstes Derby-Erlebnis gab es für Klaus Thomforde jedoch nach dem Abpfiff: "Nach einem Unentschieden machten wir zusammen die La-Ola-Welle. Das fand ich toll, um zu zeigen, dass es zwar Rivalität gibt, aber diese nach dem Spiel auch wieder vorbei sein muss." Am Millerntor durfte der 1,91 m große Schlussmann gegen den HSV nur einmal in einem Freundschaftsspiel antreten. Die Bundesliga-Duelle fanden allesamt im Volkspark-Stadion statt. "Das war natürlich schon ein kleiner Nachteil", sagt Thomforde heute.

Umso mehr freut er sich auf das 130. Duell am Sonntag: "Das ist richtig Klasse. Ein Derby am Millerntor zum 100. Geburtstag und möglicherweise endlich wieder ein Sieg ..." Thomforde, der beim "Tag der Legenden" in diesem Jahr an alter Wirkungsstätte wieder zum "Tier im Tor" wurde, ist davon fest überzeugt: "Ich glaube an meine Pauli-Jungs - 2:1!"

Dabei sein kann der gelernte Finanzbeamte nicht. In seiner heutigen Funktion als Torwarttrainer der U16-Nationalmannschaft ist er am Sonntag bei einem Vorbereitungslehrgang in Berlin. "Da werden wir das Spiel aber alle zusammen schauen", versichert Thomforde. Der Fußball und St. Pauli werden den tierischen Torwart wohl ein Leben lang begleiten.