Nur noch fünf Tage bis zum großen Stadtderby. Schon vor Wochen aber tauschten Bernd Hoffmann und Corny Littmann “Nettigkeiten“ aus.

Hamburg. Schon vier Wochen vor dem Hamburger Bundesliga-Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV lieferten sich St. Paulis Ex-Boss Corny Littmann und der HSV-Vorsitzende Bernd am Hoffmann am 23. August während der 15. Auflage der „Hamburg Soirée" im „Hotel Vier Jahreszeiten“ ein erstes Wortgefecht. Unter den rund 240 Gästen im edlen Gobelin-Saal befand sich auch Ex-Bürgermeister Ole von Beust. Den beiden Moderatoren Christian Hinzpeter und Abendblatt Redakteur Jens Meyer-Odewald gelang es, zwischen dem ehemaligem Pauli-Präsidenten und dem HSV-Boss einige verbale Scharmützel zu entfachen:

Littmann: „Wenn der HSV Ende der Saison hinter uns landet, ist es für die der Super-Gau. Wenn wir drin bleiben, ist es ein Erfolg." Hoffmanns Antwort: „Wir brechen nicht in Angst und Schrecken aus, nur weil St. Pauli mal ein Jahr Bundesliga spielt." Auch inhaltlich ging es mit Witz und Ironie zur Sache. Littmann: „Bei uns kosten die Separees die Hälfte und die Stimmung im Stadion ist besser." Hoffmanns Konter: „Unsere Logen sind voll, bei Ihnen kann man noch welche haben." Littmann darauf: „Nur zu, Herr Hoffmann. Nur zu..."

Nach ein paar spaßigen Seitenhieben attackierte Littmann, der im Mai 2010 nach siebeneinhalb Jahren an der Pauli-Spitze abtrat, den Hamburger SV und dessen Vorstandvorsitzenden mit einer verbalen Blutgrätsche: „Ich wusste zeitweise gar nicht, ob der HSV gerade einen Sportchef, einen Sportdirektor oder sonst irgendwen hatte. Bei uns ist der Vorteil, dass alle Kompetenzen sehr gut verteilt sind. Und meiner Meinung nach ist es nicht die Verantwortung eines Präsidenten, Spielertransfers abzuwickeln."

Der Abschluss der Veranstaltung ging aber versöhnlich aus, als es um die Saison-Prognosen ging. Hoffmann tippte: „Pauli wird Elfter." Littmann: „Der HSV landet auf Platz vier. Wir werden 14." Und von Beust prognostizierte: „Pauli wird Zwölfter, der HSV Zweiter."