Hamburg. Nach der Insolvenz des Bauunternehmens arbeiten alle Beteiligten an einer Lösung für die neue Klinik beim HSV.
Es ist still geworden um das Athleticum im Volkspark. Etwas mehr als drei Monate nach der Insolvenz des Bauunternehmens Ronge Industriebau ruhen noch immer die Arbeiten auf dem Parkplatz Gelb neben dem Volksparkstadion, wo eine hochmoderne Klinik entstehen soll. Dabei hatte der für den Bau verantwortliche Vermieter, 10. Nordteam Am Volkspark GmbH, unmittelbar nach dem Baustopp eine „praktikable, gute und schnelle Lösung“ versprochen.
Offenbar gestalteten sich die Planungen über eine Fortsetzung des 15-Millionen-Euro-Projekts jedoch komplexer als anfangs angenommen, auch wenn eine Lösung in Sicht scheint. „Die Gespräche mit allen Beteiligten sind weit fortgeschritten. Wir gehen weiterhin davon aus, dass zeitnah die Baumaßnahmen wieder aufgenommen werden können“, teilte Sprecher Sascha Lindemann auf Anfrage mit.
HSV hofft auf Lösung für Athleticum
Zu jenen Beteiligten zählt auch der HSV, der neben dem Medizingerätehersteller Philips, dem UKE und dem Logistikdienst CTP.BIZ zu den künftigen Mietern zählt. „Alle Beteiligten des Projekts sind zuversichtlich, dass das Athleticum fertiggestellt wird“, hatte Geschäftsführer Michael Stiefvater im März gegenüber dem Abendblatt betont. An dieser Erwartungshaltung soll sich auch nichts verändert haben. Dennoch warten die Mieter weiterhin auf einen neuen Zeitplan.
Bis zum Umzug werden die HSV-Profis weiterhin im UKE untersucht und behandelt. Sobald der Neubau fertig ist, wird dieser Weg nicht mehr notwendig sein. Die neue Klinik im Volkspark wird unter anderem mit einer 35 Meter langen und nach draußen führenden Laufbahn sowie einem sogenannten Swim-Ex-Becken ausgestattet, das die Regenerationszeit nach Verletzungen verkürzt.
HSV: Hinter den Kulissen rumort es
Während das Warten auf eine Lösung für das Athleticum weitergeht, rumort es seit Monaten hinter den Kulissen der medizinischen Abteilung. Auslöser ist das Vorpreschen eines Aufsichtsrats beim HSV, der die medizinische Abteilung wegen der aus seiner Sicht zu hohen Anzahl an Verletzungen der Profis infrage stellen soll. So soll der Kontrolleur besonders Mannschaftsarzt Götz Welsch kritisch gesehen und sich für den Hamburger Dermatologen und Sportmediziner Michael Tank ausgesprochen haben.
Allerdings lehnte Ex-Vorstand Jonas Boldt, der sich intern hinter die aktuelle medizinische Abteilung stellte, eine Zusammenarbeit mit Tank ab. Fachlich soll es zwar keine Zweifel an dem Mediziner gegeben haben, jedoch soll Tank den HSV-Verantwortlichen zu überzeugt von sich selbst gewesen sein.
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In jedem Fall hat diese um den Volkspark geisternde Personalie für Unruhe in der medizinischen Abteilung gesorgt. Was zudem bislang niemand wusste: Der Kooperationsvertrag mit dem UKE, mit dem auf der Geschäftsstelle des HSV alle zufrieden sein sollen, wird jede Saison neu verlängert. Doch auch an der Fortsetzung dieser Zusammenarbeit soll es genauso wenig Zweifel geben wie an der Fertigstellung des Athleticums.