Hamburg. Vor dem Stadtderby beim HSV lobt der Ex-Profi die Arbeit des jungen St.-Pauli-Trainers, Steffen Baumgart brauche noch mehr Zeit.
„2:2“ – Sky-Experte Torsten Mattuschka sieht im Hamburger Stadtderby in der Zweiten Liga am Freitag (18.30 Uhr) zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli keinen Sieger, außer den Fans im Stadion und vor den Bildschirmen: „Beide Mannschaften haben super Qualität, ich denke, dass Tagesform und Kleinigkeiten entscheiden können, auch der Schiedsrichter“, sagte der 43-Jährige in einer Medienrunde am Donnerstag. „Und je nachdem, was in Düsseldorf passiert, kann es im Volkspark wild werden.“
Hintergrund: Zeitgleich mit dem Spiel im Volksparkstadion tritt der Tabellendritte Fortuna Düsseldorf im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg an. „Sollte Düsseldorf in Führung gehen, dann muss der HSV auf jeden Fall gewinnen und all in gehen“, so Mattuschka, „das könnte St. Pauli Möglichkeiten geben.“
Mattuschka überzeugt: St. Pauli steigt auf
Düsseldorf hat vier Punkte Vorsprung auf den Vierten HSV, liegt aber sieben Zähler hinter Tabellenführer FC St. Pauli. Mit einem Sieg wäre St. Pauli auf jeden Fall aufgestiegen, der HSV hätte keine Chance mehr auf Platz drei und damit die Relegation, sollte Düsseldorf ebenfalls gewinnen. Bei einer Niederlage der Fortuna würden die Kiezkicker auf jeden Fall aufsteigen. Der HSV würde dann bei einem eigenen Sieg den Abstand auf einen Punkt verkürzen.
So oder so ist Mattuschka überzeugt: „Der FC St. Pauli wird auf jeden Fall aufsteigen.“ Warum er dies schon zu Saisonbeginn prophezeit hatte, erklärt der ehemalige Mannschaftskapitän des 1. FC Union Berlin so: „Ich habe St. Paulis Rückrunde der letzten Saison gesehen. Sie haben konstant gepunktet. Die Leistung des jungen Trainers Fabian Hürzeler ist unfassbar.“
Sky-Experte tippte FC St. Pauli vor der Saison als Aufsteiger
Diese Einschätzung hatte er angeblich schon, als er das erste Trainingsspiel der Kiezkicker unter Hürzeler bei Union gesehen hatte. Ende 2022 gewann der spätere Champions-League-Teilnehmer aus Köpenick damals mit 3:2, Hürzeler war da erst drei Wochen für die Mannschaft verantwortlich. „Die waren damals schon richtig kompakt und in der Raumaufteilung gut“, lobt „Tusche“, „und diese Systematik hat sich durch die vielen Erfolge mit der Zeit verfestigt.“
Steffen Baumgart ist dagegen erst seit neun Spielen als Trainer beim HSV verantwortlich. „Die Zeit, einen eigenen Stil einzuschleifen, hat noch nicht gereicht“, meint Mattuschka. Ein Punktedurchschnitt von 1,56 reicht nicht für den Aufstieg.
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Hürzeler hat seit seinem Amtsantritt durchschnittlich 2,17 Punkte pro Spiel erreicht, in dieser Saison 2,03. „48 Zweitligaspiele und nur sechs Niederlagen, das ist unglaublich“, sagt Mattuschka.
Trotz bereits aufkommender Kritik an Baumgart glaubt Mattuschka, dass sein einstiger Mannschaftskollege bei Energie Cottbus der richtige Trainer für den HSV ist. „Baumi ist mit der Ausbeute jetzt auch nicht zufrieden, aber wenn er in die neue Saison geht und ein paar neue Leute holen kann, dann wird er Erfolg haben“, ist Mattuschka überzeugt: „Er hat auch in Paderborn bewiesen, dass er mit jungen Leuten erfolgreich arbeiten kann.“