Hamburg. Saisonaus für den besten HSV-Profi? Baumgart: „Die Hoffnung ist, dass er überhaupt noch mal spielt.“ Verschiedene Ersatz-Optionen.
Laszlo Benes war da. Irgendwo. Sein Auto stand auf dem Parkplatz, versteckt im Inneren des Volksparkstadions arbeitete der Mittelfeldspieler individuell. Nur auf dem Trainingsplatz war auch am Donnerstag nichts vom derzeit besten HSV-Profi zu sehen. Seit knapp zwei Wochen plagt sich der Slowake mit muskulären Problemen herum, wird deshalb auch das Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig am Sonnabend (13 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) verpassen.
„Es wird von Tag zu Tag besser. Wir werden sehen, ob er in der nächsten Woche ins Lauftraining einsteigt. Da müssen wir gucken, wie er die Belastung verträgt. So lange müssen wir alle warten“, sagte Baumgart, der allerdings mit Blick auf die verbleibenden vier Spiele andeutete, dass der Hamburger Topscorer (13 Tore, zwölf Assists) womöglich zu gar keinem Einsatz mehr kommen könnte. „Die Hoffnung ist, dass er überhaupt noch mal spielt“, sagte Baumgart.
HSV News: Benes-Verletzung wohl schlimmer als befürchtet
Allein diese Aussage deutet darauf hin, dass die muskulären Probleme womöglich doch schwerwiegender sein könnten. Der 34. Spieltag der Saison, ein Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg, findet am 19. Mai statt. Sollte Benes bis dahin nicht fit sein, würde er mehr als einen Monat lang ausgefallen. Hinzu kommt, dass der Kreativspieler vom 14. Juni an mit der Slowakei bei der EM antreten will. Das Risiko eines möglichen Rückfalls bei einem zu frühen Comeback dürfte er unbedingt vermeiden wollen.
„Ich kann keine Prognose für die nächsten Spiele geben. Ich hoffe trotzdem, dass er für das nächste Heimspiel zur Verfügung steht. Das wäre sehr wichtig für uns. Bevor wir aber irgendwelche Hoffnungen schüren, die wir nicht bestätigen können, sollten wir vorsichtig sein“, sagte Baumgart. Sollte der HSV wie erwartet erneut den Aufstieg in die Bundesliga verpassen, ist der Abgang von Benes im Sommer so gut wie sicher.
Wer ersetzt Benes gegen Braunschweig?
Der logische Ersatz für den Achter wäre Ludovit Reis, der auch am vergangenen Wochenende beim 0:1 gegen Holstein Kiel an der Seite von Landsmann Immanuel Pherai in der Startelf gestanden hatte. „Es gibt immer Gedankengänge, mit der gleichen oder zumindest einer ähnlichen Aufstellung zu spielen“, ließ Baumgart seine Entscheidung offen.
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Alternativ könnte auch Lukasz Poreba, der am Donnerstag beim Eckentraining mit den anderen Stammspielern zusammen trainierte, in die Startelf rücken. Reis wiederum könnte dann im Defensivspiel als Rechtsverteidiger agieren, wodurch der etatmäßige Rechtsverteidiger Ignace Van der Brempt nach nur einem Spiel wieder aus der Startelf herausrotieren würde. Schlusswort Baumgart: „Beide Optionen sind eine Option.“