Hamburg. HSV-Trainer Steffen Baumgart überraschte gegen Kaiserslautern mit zwei Personalien in der Startelf. Eine Idee ging auf, eine nicht.

Lukasz Poreba unterhielt sich vor der Tür zur HSV-Kabine noch minutenlang mit Tymoteusz Puchacz. Die beiden Polen hatten einst in der U-20-Nationalmannschaft ihres Landes zusammengespielt. Nach dem 2:1-Sieg des HSV am Sonnabend im Volksparkstadion hatte Poreba einiges zu erzählen. Der 24-Jährige, der in dieser Saison vom französischen Erstligisten RSC Lens ausgeliehen ist, hatte gegen den FCK sein erstes Tor für den HSV erzielt. Es war der gleichzeitig der Siegtreffer.

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"Ich bin überglücklich", sagte der Matchwinner über seine Premiere im HSV-Trikot und die anschließende Feier vor der Nordtribüne. Dass die Hamburger ihren zweiten Heimsieg in Folge bejubeln konnten, hatten sie neben dem starken Torhüter Matheo Raab auch Poreba zu verdanken, der zum ersten Mal in diesem Jahr von Beginn an spielen durfte. "Lukasz hat sich diese Chance durch seine Trainingsleitungen verdient", sagte Trainer Steffen Baumgart.

Poreba spielt lieber auf der Sechs

Poreba spielte anstelle von Immanuel Pherai im offensiven Mittelfeld an der Seite von Laszlo Benes, obwohl er eigentlich als Sechser zum HSV gewechselt ist. "Ich spiele lieber im defensiven Mittelfeld, aber ich kann auch auf der Acht spielen. Das ist aber etwas schwieriger für mich", sagte Poreba, der von Beginn an viel versuchte, dem aber nur wenig gelang.

Bis zur 61. Minute. Da stand der Mittelfeldmann im Rückraum richtig und traf mit seinem schwächeren linken Fuß zum Sieg. Direkt danach wurde er ausgewechselt. Ein Plan, den Baumgart bereits vorbereitet hatte. Pherai stand schon zum Wechsel bereit. "Ich hatte das nicht gesehen, aber es war klar dass der Trainer etwas für die Offensive machen musste", sagte Poreba, der Baumgart nicht böse war über die Auswechslung. "Ich denke, es war ein gutes Spiel. Aber ich will mich weiter verbessern. Ich möchte perfekt sein", sagte Poreba.

Das war Baumgarts Plan mit Suhonen

Bereits zur Halbzeit ausgewechselt wurde Anssi Suhonen, der ebenfalls überraschend in der Startelf stand. Und das zum ersten Mal seit genau einem Jahr - ebenfalls am 28. Spieltag gegen Kaiserslautern. Suhonen, so der Plan, sollte einen tiefstehenden Gegner mit seinen Eins-gegen-eins-Aktionen bespielen. In der Praxis stand der FCK aber gar nicht so tief wie erwartet. Und Suhonen kam als Vertreter von Bakery Jatta nur wenig zur Geltung.

Dass der Finne bereits zur Pause ausgewechselt werden musste, hatte aber andere Gründe. "Ich war angeschlagen", verriet Suhonen, der über muskuläre Probleme klagte und vorsichtshalber in der Kabine blieb. "Ich habe heute mehr von mir erwartet, aber wichtig sind die drei Punkte", sagte Suhonen, der im Saisonendspurt noch zu einem wichtigen Spieler werden könnte.

So wie vor zwei Jahren, als der Youngster unter Tim Walter in der Endphase aufdrehte, ehe ihn der erste Wadenbeinbruch vor der Relegation gegen Hertha stoppte. Nun will Suhonen dazu beitragen, dass der HSV zumindest Platz drei sichert. Und die Relegation dann auch spielen.