Hamburg. HSV-Trainer lässt gegen Kaiserslautern erneut den Ungarn stürmen. Katterbach ersetzt gesperrten Muheim. Wer nicht in der Startelf steht.
An den 31. Oktober vergangenen Jahres hat Steffen Baumgart nicht die besten Erinnerungen, man darf zu Recht sagen: sogar ganz schlechte. Damals schied er mit dem 1. FC Köln in der zweiten Runde des DFB-Pokals im Fritz-Walter-Stadion mit 2:3 aus. Seitdem sind gut fünf Monate vorüber, und vieles hat sich seitdem verändert. Baumgart ist nicht mehr Cheftrainer der Kölner, die Lauterer wiederum stehen seit Dienstag (2:0 beim 1. FC Saarbrücken) im Pokalfinale.
Und für Baumgart eröffnet sich an diesem Sonnabend (13 Uhr, Sky und im Liveticker bei abendblatt.de) die damals unverhoffte Möglichkeit der (relativ) schnellen Revanche. Doch dieser Gedanke steht beim 52-Jährigen bei seinem neuen Arbeitgeber HSV nicht im Vordergrund: „Wir wollen zumindest noch in die Relegationsspiele zur Bundesliga, und dafür müssen wir nicht nur am Sonnabend gegen Kaiserslautern gewinnen.“
Wie das gegen einen erneut vermutlich sehr tief stehenden Gegner mit exzellentem Defensivhalten im wieder einmal mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion gelingen kann, weiß Baumgart: „Wir werden das Spiel offensiv angehen, mit hoher Intensität und großer Aggressivität.“ Er habe zudem den Eindruck, dass die HSV-Gegner in den vergangenen Spielen ihre Verteidigungslinien noch weiter zurückgezogen haben als vorher schon.
HSV-Trainer setzt auf Németh und Katterbach, Dompé bleibt draußen
Mit welchem Personal er die Aufgabe gegen den Tabellen-Drittletzten der 2. Fußball-Bundesliga angehen wird, darüber werde er am Freitag nach dem Training befinden, sagte Baumgart. Einige Eckpfeiler gab er aber bereits preis. Für den nach seiner fünften Gelben Karten gesperrten Schweizer Miro Muheim wird nach auskurierter Verletzung wieder Noah Katterbach verteidigen, für den angeschlagen Torjäger Robert Glatzel soll erneut der junge Ungar Andras Németh (21) im Sturmzentrum Chancen kreieren. Und diese (hoffentlich) erstmals auch nutzen.
Dass der 21-Jährige am vergangenen Sonnabend beim 1:1 in Fürth die große Chance zum möglicherweise entscheidenden 2:0 vergab, kreidet Baumgart ihm nicht am. Im Gegenteil: „Andras ist an einem herausragenden Torhüter gescheitert. Er hatte mehrere starke Szenen, in der er sich körperlich durchgesetzt hat. Er genießt mein volles Vertrauen. Der Junge macht mir richtig Spaß.“
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HSV empfielt am Sonnabend frühzeitige Anreise zum Spiel
Etwas zurückhaltender äußerte sich Baumgart über Jean-Luc Dompé, der gegen Kaiserslautern im Kader stehen dürfte, jedoch nicht von Anfang an stürmen wird. „Bei mir spielen nur Leute, die in den vergangenen Wochen kontinuierlich trainiert haben. Das war bei Jean-Luc nicht der Fall. Deshalb bleibt er erstmal draußen. Wir wissen aber um seine herausragenden Qualitäten im eins gegen eins.“
Eine Warnung, keine Gewinnwarnung, gab es vom HSV dennoch vor dem Spiel gegen den Pokalfinalisten. Wegen der Verkehrssituation, die A7 ist gesperrt, die Anfahrt aus Eidelstedt kann nur einspurig erfolgen, rät der Verein zu einer frühzeitigen Anreise, um keine Torchance des HSV zu verpassen. Die gab es zuletzt in Fürth in vielfacher Ausfertigung. Gegen die Pfälzer geht es nun darum, so Baumgart, mehr Profit aus den Möglichkeiten zu ziehen.