Hamburg. Auch der HSV hatte sein Kontingent binnen weniger Minuten verteilt. Bei leer ausgegangenen Fans überwiegt der Frust.
Eine Woche nach dem Vorverkauf der Derby-Tickets beim HSV hat auch der FC St. Pauli sein Kontingent im Gästeblock in Rekordzeit an seine Fans verteilt. Beim Stadtduell am 3. Mai stehen dem Kiezclub im Volksparkstadion insgesamt 5668 Plätze zur Verfügung. Davon gingen 350 an die Besitzer von Auswärtsdauerkarten, zudem hatte der Fanladen St. Pauli 1965 Tickets im Vorwege an Fanclubs verteilt.
Übrig blieben 3353 Derby-Tickets, die an diesem Dienstag nach nur fünf Minuten vergriffen waren. Laut leer ausgegangenen Fans war bereits eine Minute vor dem offiziellen Verkaufsstart (11 Uhr) kein Log-in in das Ticketsystem mehr möglich. Auch beim HSV hatte das Hamburger Stadtderby für einen Ticket-Ansturm gesorgt.
HSV: Derby-Tickets nach 35 Minuten ausverkauft
Eines kann man HSV-Fans nun wirklich nicht nachsagen: Dass sie ungeduldig wären. Seit sechs Jahren warten sie geduldig auf den Aufstieg – und wissen schon jetzt, dass sie möglicherweise mindestens auch ein siebtes Jahr noch warten müssen. Auf sportlichen Erfolg waren sie noch viel länger. Und auf einen Titel – die Älteren werden die Bedeutung des Wortes kennen – warten sie mittlerweile sogar seit 37 Jahren.
Doch am Dienstagmorgen, den 2. April, wurde die Geduld vieler HSV-Anhänger ein weiteres Mal strapaziert. Nicht auf dem Fußballplatz, sondern vor dem eigenen Laptop. Denn ab 10 Uhr startete der Vorverkauf für das Hamburger Stadtderby – und die einzige Anzeige, die kauffreudige Anhänger die längste Zeit auf ihrem Bildschirm zu sehen bekamen, lautete: „Aufgrund der hohen Nachfrage bitten wir dich um etwas Geduld. Sobald du an der Reihe bist, wirst du automatisch weitergeleitet.“ Im Kleingedruckten hieß es dann noch: „Deine voraussichtliche Wartezeit beträgt: mehr als eine Stunde.“
Hamburger Derby beim HSV: Es gibt nur noch Karten für Fans des FC St. Pauli
Die meisten, die so lange aushielten, wurden dennoch enttäuscht. Denn es dauerte noch nicht einmal eine Stunde, ehe alle Derbykarten weg waren. Um 10.35 Uhr hieß es beim HSV: ausverkauft. Es gab mehr als 125.000 Anfragen, obwohl es doch nur 110.000 Mitglieder gibt. Die Erklärung: Viele Mitglieder haben sich parallel auf verschiedenen Endgeräten eingeloggt, um eine der begehrten Karten zu bekommen.
Doch das HSV-Kontingent im wegen Sicherheitsvorkehrungen etwas weniger als die üblichen 57.000 Zuschauer umfassenden Volksparkstadion war schnell vergriffen – sportliche Krise hin, sportliche Krise her. Nicht einmal das Albtraumszenario, dass im Derby der FC St. Pauli den direkten Aufstieg perfekt macht, konnte die HSV-Anhänger bremsen.
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Und HSV-Fans, die an diesem Dienstag leer ausgegangen sind? Denen bleibt immerhin der „Trost“, dass sie nicht den möglichen Aufstieg des Lokalrivalen im eigenen Stadion miterleben müssen.