Hamburg. Der HSV-Trainer sieht Platz drei „aus heutiger Sicht“ als Minimalziel, will aber Kiel noch einholen. Großes Lob für die Kiezkicker.
Zehn Punkte liegen weiterhin zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV. Während die Kiezkicker an der Tabellenspitze der Zweiten Liga für viele Beobachter bereits als Aufsteiger feststehen, müssen sich die Rothosen als aktueller Tabellendritter in den verbleibenden acht Spielen noch gehörig strecken. „Platz drei ist leider aus der heutigen Sicht das Minimalziel, ich würde aber schon gerne noch den zweiten Platz angreifen“, sagte Baumgart am Sonntagabend im „NDR-Sportclub“. Das Minimalziel der Vereinsführung ist allerdings weiterhin Rang zwei, eine erneute Relegation soll definitiv vermieden werden.
Momentan liegt Holstein Kiel allerdings fünf Punkte vor dem HSV auf jenem zweiten Rang. Sowohl gegen Kiel (20. April) als auch gegen St. Pauli (3.-5. Mai) bestreitet der HSV in den kommenden Wochen noch ein Heimspiel. Trotzdem sieht Baumgart nur noch Holstein als direkte Konkurrenz an, die Kiezkicker seien bereits enteilt.
„Ich glaube, dass es unser Stadtrivale momentan zu gut macht. Ich bin kein Träumer. Wenn etwas realistisch ist, dann vielleicht Kiel“, sagte der HSV-Coach. „Zehn Punkte bedeutet vier Spiele. Wir haben nur noch acht, also müsste St. Pauli jedes zweite Spiel verlieren. Warum soll so eine stabile Mannschaft, die einen sehr guten Plan hat, auf einmal schwächeln?“
HSV News: Baumgart gibt sich kämpferisch, aber realistisch
Während der Länderspielpause bestreiten die Hamburger am Mittwoch ein Testspiel gegen den dänischen Erstligisten Viborg FF. Anschließend gibt es drei Tage frei, ehe die Vorbereitung auf das kommende Auswärtsspiel bei Greuther Fürth (31. März) beginnt. „Ich sage nicht, dass wir aufgegeben haben. Wir freuen uns auch auf das Derby. Bis dahin ist es noch lange hin, wir müssen erst einmal unsere Hausaufgaben machen“, sagte Baumgart.
Auf die Frage, ob ihn in seinen ersten Wochen beim HSV etwas überrascht habe, antwortete er: „Nein, mich hat nichts überrascht. Mich hat auch nicht die Schwere der Aufgabe überrascht. Viele taten so, als ginge es mit dem Trainerwechsel jetzt von allein.“ Die Mannschaft benötige logischerweise noch etwas Zeit, betonte Baumgart. „Man kann nicht innerhalb von drei oder vier Wochen alles umsetzen, was man sich vorstellt.“ Die verbleibende Zeit ist allerdings überschaubar.
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Im Gegensatz zum HSV hat der FC St. Pauli bereits seit geraumer Zeit sein Spielsystem gefunden, die Abläufe im System von Trainer Fabian Hürzeler lobte auch Baumgart. „St. Pauli ist nicht nur sehr stabil, sondern spielt einfach auch den besten Fußball“, sagt er. „In allen Parametern, die dazu führen, dass man aufsteigt, sind sie die Besten.“ Aus HSV-Sicht ist das wohl eine bittere, aber richtige Erkenntnis.