Hamburg. Bei der 3:4-Niederlage gegen den KSC gab der HSV-Vizekapitän sein Startelfcomeback. Offenbar benötigt er aber noch etwas Zeit.
Ludovit Reis war bedient. Mit gesenktem Kopf und versteinerter Miene ging der Vizekapitän des HSV am Sonntagnachmittag auf direktem Weg in die Kabine, für sein Startelfcomeback hatte er sich logischerweise etwas anderes als eine 3:4-Heimpleite gegen den Karlsruher SC gewünscht. Mehr als drei Monate nach seinem letzten Startelfeinsatz – damals gewann der HSV zu Hause mit 2:0 gegen Greuther Fürth – war dem Niederländer die lange Pause nach seiner Schulter-Operation noch etwas anzumerken.
So unterlief Reis in der 81. Minute im Spielaufbau ein ungenauer Pass auf Ignace Van der Brempt, welcher in einem Ballverlust und dem 3:4 resultierte. „Er wollte die Seite verlagern, das war genau die richtige Idee. Man kann die Niederlage nie an einer Person festmachen. Er hat uns heute auch viele hohe Ballgewinne und viel Energie gegeben“, nahm Jonas Meffert seinen Mitspieler in Schutz.
HSV News: Walter erwartet „noch keine Wunderdinge“ von Reis
Auch Tim Walter war grundsätzlich zufrieden mit Reis. „Er ist sehr wichtig für uns, das habe ich schon immer gesagt. Wir dürfen aber auch keine Wunderdinge erwarten, er hat drei Monate nicht gespielt. Er hat eine Weile gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Danach hat er es aber wirklich sehr gut gemacht“, sagte der Trainer.
Rein statistisch machte Reis tatsächlich ein gutes Spiel, lief in 83 Minuten 10,92 Kilometer, gewann 64 Prozent seiner Zweikämpfe und brachte 88 Prozent seiner Pässe zu einem Mitspieler. „Ludo ist ein Qualitätsspieler, er bringt eine brutale Energie auf den Platz“, sagte Torwart Daniel Heuer Fernandes. „Natürlich braucht es nach so einer Verletzung seine Zeit. Jeder, der Ludo kennt, weiß aber, dass er immer marschiert. Deshalb bin ich guter Dinge, dass er bald wieder zu seinem Topniveau findet.“
Pherai droht in der nächsten Zeit die Ersatzbank
Immanuel Pherai, der Reis zuletzt stark vertreten hatte, kam gegen den KSC wegen einer Erkältung erst in der Schlussphase ins Spiel. Doch auch wenn Pherai in den kommenden Wochen wieder fit ist, dürfte Walter eher auf seinen Vizekapitän setzen. Weil Laszlo Benes derzeit als zweiter Achter gesetzt ist, droht Pherai weiterhin ein Platz auf der Ersatzbank.
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Das Comeback des Niederländers freut derweil auch Stürmer Robert Glatzel, der sich mit ihm zuletzt das Zimmer im Trainingslager im spanischen Sotogrande geteilt hatte. „Seine Energie, seine Zweikampfstärke, sein Tempo nach vorne und hinten“, zählte Glatzel die Qualitäten seines Kumpels auf. „Ludo ist ein Mittelfeldmotor. Es ist super, dass er wieder zurück ist.“
Die Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. Kiel 29 / 59:34 / 58
1. FC St. Pauli 29 / 54:32 / 57
3. Düsseldorf 29 / 63:35 / 52
4. HSV 29 / 55:41 / 49
5. Hannover 29 / 51:36 / 45
6. Hertha 29 / 60:48 / 44
7. Karlsruhe 29 / 58:43 / 43
8. Fürth 29 / 40:42 / 42