Sotogrande. HSV ärgert sich über zwei Gegentore bei Generalprobe für Schalke. Erfreuliche Nachrichten gibt es bei Ludovit Reis.

Als die 77. Spielminute im Testspiel des HSV gegen den Schweizer Erstligisten FC Zürich (2:2) lief, staunten die rund 100 Zuschauer an der Grenze Gibraltars nicht schlecht. Nach einer kurzen Umarmung mit Trainer Tim Walter marschierte Ludovit Reis zur Seitenlinie, wo er vom ausgewechselten Laszlo Benes innig gedrückt wurde und schließlich unter dem Applaus der HSV-Fans sein Comeback feierte.

HSV-Comeback von Reis „vor dem Zeitplan“

Dabei war der Niederländer erst vor zweieinhalb Monaten an der Schulter operiert worden, die ihm in dieser Saison zweimal auskugelte. Bis vor wenigen Tagen durfte Reis noch keine Zweikämpfe bestreiten. Und plötzlich scheint sogar ein Kaderplatz zum Rückrundenauftakt bei Schalke 04 (20. Januar) wieder möglich.

„Er ist sehr ehrgeizig und liegt mit seiner Belastung vor dem ursprünglichen Zeitplan“, sagte Profifußballdirektor Claus Costa nach der Generalprobe für den Rückrundenauftakt. „Es war wichtig für ihn, ein gutes Gefühl zu bekommen. Ludovit ist nicht nur auf, sondern vor allem neben dem Platz ganz wichtig für die Truppe, er ist ein Führungsspieler.“

HSV ärgert sich über Gegentore und Chancenverwertung

Doch auch Reis konnte nicht verhindern, dass der HSV nach den Toren von Jonas Meffert (16.) und Robert Glatzel (73.) den späten Ausgleich durch den Schweizer Miguel Reichmuth kassierte (86.), weil Miro Muheim zu nachlässig verteidigte.

„Am letzten Tag des Trainingslagers fällt das defensive Umschalten manchmal einen Tick schwerer. Ich kassiere lieber gegen Zürich zwei Gegentore als gegen Schalke“, sagte Costa, der sich ähnlich wie Walter über die beiden Gegentore ärgerte. Denn für die Rückrunde hat sich der HSV vorgenommen, defensiv stabiler als in der Hinrunde zu agieren und weniger Fehler zu machen.

Noch Luft nach oben haben die Hamburger auch bei ihrer Chancenverwertung. Gegen Zürich ließen Glatzel und Co. einige gute Tormöglichkeiten ungenutzt, worüber sich Walter an der Seitenlinie ebenfalls ärgerte.

Die Aufstellungen:

  • HSV, 1. HZ: Raab – Van der Brempt, Ambrosius, Hadzikadunic, Heyer – Meffert – Pherai, Benes – Jatta, Nemeth, Dompé.
  • HSV, 2. HZ: Heuer Fernandes – Van der Brempt (62. Suhonen), Ambrosius (76. Seifert), Ramos, Muheim – Krahn – Poreba, Benes (77. Reis) – Jatta (87. Baldé), Glatzel, Öztunali.