Hamburg. Beim 2:0 des HSV in Nürnberg konnte sich lange Zeit kaum jemand in den Vordergrund spielen. Am Ende setzte sich die individuelle Klasse durch.
Die HSV-Profis lachten und feixten wie kleine Jungs, als sie nach dem 2:0-Sieg beim 1. FC Nürnberg den Platz verließen. Nach diesem Endergebnis hatte es zwischenzeitlich nicht ausgesehen, als gleich dreimal das Aluminium für den HSV rettete. Die Hamburger machten 80 Minuten lang kein gutes Spiel. Am Ende setzte sich aber doch noch die individuelle Klasse des HSV durch. Die Einzelkritik:
Heuer Fernandes: Der frisch gebackene Vater wirkte mit dem Ball nicht vollständig ausgeschlafen. Trotzdem reichte es mit etwas Aluminium-Glück zum siebten zu-Null-Spiel der Saison.
Mikelbrencis: Hätte beinahe auf der falschen Seite sein erstes Saisontor geköpft. Der Pfosten bewahrte ihn vor einem Eigentor. Der junge Franzose braucht noch Zeit und viel Spielpraxis. Das Problem: Wenn Van der Brempt und Muheim wieder fit sind, sitzt er wieder auf der Bank.
Ambrosius: Wenn er auf dem Platz steht, reduziert sich die Zahl der individuellen Fehler auffällig deutlich. Auch wenn er sich vor dem Lattenschuss von Hayashi verschätzte: Die Rückrunde könnte seine werden.
Schonlau als heimlicher Spielmacher
Schonlau (bis 90.+3): Der Abwehrchef war mit 106 Ballkontakten und 97 Pässen der heimliche Spielmacher. Seine Passquote von 92 Prozent belegt seine Bedeutung für das HSV-Spiel.
Ramos (ab 90.+3): Pünktlich zu Weihnachten kann der Portugiese von der Siegprämie noch einmal shoppen gehen.
Die Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. FC St. Pauli 19 / 35:16 / 39
2. Kiel 18 / 34:25 / 35
3. HSV 18 / 35:22 / 34
4. Fürth 18 / 28:20 / 32
5. Düsseldorf 19 / 40:25 / 31
6. Hannover 19 / 35:25 / 28
7. Paderborn 19 / 28:29 / 28
Oliveira: Der 19-Jährige aus der HSV-Jugend machte bei seinem Startelfdebüt naturgemäß nicht alles richtig. Sprintete sich trotzdem direkt in die Herzen der HSV-Fans. Mit einem Speed von 34,37 km/h auf Anhieb der schnellste HSV-Spieler. So rettete er den HSV bei Gollers Chance auch vor dem Rückstand.
Meffert: Nachdem er es vor einem Jahr in Nürnberg schaffte, eine 100-prozentige Passquote zu erreichen, machte der Stratege diesmal ein paar ungewohnte Fehler. Am Ende konnte sich Walter aber wie immer zu 100 Prozent auf ihn verlassen.
Pherai (bis 85.): Kaum jemand öffnet mit seinen Tempodribblings so viele Räume wie der Niederländer. In Nürnberg fand er den freien Raum zum anschließenden Abspiel aber zu selten. Muss in der Rückrunde wieder um sein Startelfmandat kämpfen, wenn Reis zurückkehrt.
Poreba (ab 85.): War mit zwölf Ballkontakten auf Anhieb gut im Spiel.
Benes stellt persönliche Bestmarke ein
Benes: Auf seinen 15. Scorerpunkt kann der Slowake stolz sein, schließlich hat er nun schon so viele Torbeteiligungen auf seinem Konto wie in der gesamten letzten Saison. In Nürnberg gelang dem Nationalspieler darüber hinaus aber nicht allzu viel.
Jatta: Die Torvorlage zum 1:0 hatte er sich verdient. Brach immer wieder auf rechts durch, auch wenn er lange zu wenig aus seinen Möglichkeiten machte. Seiner Vertragsverlängerung sollte nach diesem Nachmittag nichts mehr im Weg stehen.
Glatzel hätte in Torjägerliste davonziehen können
Glatzel (bis 85.): Mit seinem zwölften Saisontor auf dem besten Weg, im dritten Anlauf endlich die Torjägerkanone der Zweiten Liga zu gewinnen. Alleine in Nürnberg hätte er mit vier Großchancen in der Liste auf- und davonziehen können.
Nemeth (ab 85.): Wartet weiter auf sein erstes Tor seit Februar.
Öztunali (bis 61.): Sicherte sich in Nürnberg endgültig den Titel als Enttäuschung der Hinrunde. Zumindest hätte Glatzel ihm einen Assist bescheren können, wenn dieser nicht über den Ball getreten hätte. So schließt er seine erste Halbserie als HSV-Profi mit null Torbeteiligungen ab.
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Dompé (ab 61.): Sein Tor zum 2:0 war eine Klasse für sich. Wer auch immer den HSV in der Rückrunde trainiert: Er sollte alles dafür tun, den Franzosen in Bestform zu bringen.