Hamburg. HSV-Profi kassiert nach Eingriff des VAR einen Platzverweis. Aber war es wirklich eine Notbremse? Das sagt der DFB.
Miro Muheim trat kräftig gegen den Wasserkasten, nachdem er bei der Heimniederlage des HSV gegen Paderborn (1:2) des Feldes verwiesen worden war. Wie sehr es in dem Schweizer brodelte, war allein anhand seiner von den TV-Kameras eingefangenen Wortwahl in Richtung des Vierten Offiziellen zu vernehmen: „Ihr seid so schlecht“, schimpfte der HSV-Profi, der nach Eingriff des Videoschiedsrichters (VAR) die Rote Karte gesehen hatte.
Zuvor hatte Linksverteidiger Muheim Paderborns Raphael Obermair als letzter Mann vor dem Strafraum gefoult. Eine Notbremse? Obwohl seinem Gegenspieler der Ball nach der Annahme leicht nach hinten springt, sodass nicht mit Klarheit aufzulösen ist, wie die Szene ohne den Kontakt weitergegangen wäre?
HSV-Profi Muheim sieht rot: DFB äußert sich
„Sowohl der VAR als auch der Schiedsrichter sind nach Ansicht der Bilder zu dem Schluss gelangt, dass Obermair die Kontrolle über den Ball hatte“, teilt DFB-Schiedsrichtersprecher Alexander Feuerherdt auf Anfrage mit. „Nach dieser Einschätzung wäre er diagonal aufs Tor zugelaufen, ohne dass der Innenverteidiger im Zentrum (Dennis Hadzikadunic) hätte eingreifen können. Der Abschluss aus einer aussichtsreichen Position wäre mutmaßlich in den nächsten zwei bis drei Sekunden erfolgt.“
Durch das Foul sei dem Paderborner eine „offensichtliche Tormöglichkeit“ genommen worden, ergänzt Feuerherdt. „Die Rote Karte ist daher nachvollziehbar, wenngleich sie notwendig auf einer subjektiven Wahrnehmung fußt.“ Muheim, der nun voraussichtlich für zwei Spiele gesperrt wird, hatte eine andere Wahrnehmung.
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HSV-Spiel: Zweite Rote Karte unstrittig
Keine Diskussionen gab es dagegen beim Platzverweis für den Ex-Hamburger Filip Bilbija, der dem eingewechselten Nicolas Oliveira auf den Knöchel gestiegen war. Ein gesundheitsgefährdendes Foul, das nach einem Hinweis des VAR mit Rot geahndet wurde. Eine klare Rote Karte, wie Feuerherdt bekannt gibt.