Hamburg. Nicht nur gegen Paderborn zeigten sich die Schwächen in der Taktik des Trainers. So droht dem HSV weiter die Zweite Liga.

  • Am Sonnabend unterlag der HSV dem SC Paderborn mit 1:2
  • In dem Heimspiel zeigten sich die Schwächen in der Taktik von HSV-Coach Tim Walter
  • Wie dem Hamburger Verein weiterhin die 2. Fußball-Bundesliga droht – ein Kommentar

Manchmal lohnt ein Blick zurück. Vor ziemlich genau vier Jahren, einen Tag vor Heiligabend, endete die Amtszeit von Trainer Tim Walter beim VfB Stuttgart nach nur sechs Monaten, obwohl der Erstliga-Absteiger nach 17 Spieltagen mit 31 Punkten Platz drei belegte.

„Leistungsfußball unterliegt auch dem Diktat des Ergebnisses, der Entwicklung und des sportlichen Trends“, begründete der damalige VfB-Sportdirektor Sven Mislintat den Schritt. In zehn Ligaspielen bis zur Winterpause hatte Walter nur drei Siege gelandet. Medien berichteten zudem über Dissonanzen zwischen dem Trainer und einigen Spielern.

HSV-Profis benötigen Selbstvertrauen für erfolgreichen Walter-Fußball

Und heute? In der Zweiten Liga ist Walters Bilanz mit dem HSV nach der 1:2-Niederlage gegen den SC Paderborn aus den vergangenen zehn Spielen mit vier Siegen, drei Unentschieden und drei Niederlagen ebenfalls keiner Spitzenmannschaft würdig. Und noch zwei Fakten: In der Heim­tabelle belegen die Hamburger trotz der Niederlage gegen Paderborn mit 21 Punkten immer noch Platz eins, in der Auswärtstabelle bedeuten lächerliche sieben Punkte aus acht Spielen nur Rang zwölf.

Wer mehr Argumente dafür braucht, wie akut das Ziel Wiederaufstieg in Gefahr ist, sollte analysieren, wie viele Spiele glücklich gewonnen wurden, garniert mit alles andere als souveränen Auftritten im Pokal. Wer den attraktiven Walter-Fußball spielen will, muss daran glauben, ihn mit viel Selbstvertrauen zu interpretieren. Dieses ist jedoch verloren gegangen.

Es besteht Handlungsbedarf auf der Trainerposition

Mit einem Sieg in Nürnberg könnte Walter wie 2019 wieder auf 31 Punkte kommen. Aber es braucht eigentlich dieses Spiel nicht mehr, um zu erkennen, dass auf dem Trainerposten Handlungsbedarf besteht beim HSV. Der Walter-Fußball hat, wie damals in Stuttgart, keine Zukunft mehr in Hamburg.

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Ach so, wer es vergessen hat: In Stuttgart zahlte sich der Trainerwechsel in der Saison 2019/20 aus. Unter Walter-Nachfolger Pellegrino Matarazzo stiegen die Schwaben als Tabellenzweiter aus, vier Punkte vor dem viertplatzierten HSV.