Hamburg. Beim Pokalaus in Berlin wurden die Defensivschwächen des Rechtsverteidigers deutlich. Kurioser Walter-Irrtum bei der Pressekonferenz.
Eine besonders ruhige Nacht dürfte William Mikelbrencis in seinem Berliner Hotelzimmer eher nicht verbracht haben. Abgesehen davon, dass Fußballprofis nach Abendspielen ohnehin nur schlecht in den Schlaf finden und das DFB-Pokal-Achtelfinale des HSV bei Hertha BSC (3:5 nach Elfmeterschießen) erst kurz vor Mitternacht entschieden war, dürfte der Hamburger Rechtsverteidiger im Bett noch einmal die vielen verlorenen Duelle mit Fabian Reese durchgegangen sein.
Der Berliner Flügelspieler war am Mittwochabend so etwas wie der personifizierte Albtraum von Mikelbrencis. Immer wieder ließ der 19 Jahre junge Franzose dem Hertha-Profi zu viel Platz, an Reeses Treffern zum 1:0 (21.) und 2:2 (90.) hatte er eine Mitschuld. „Fabi hat die Seite auseinandergenommen“, sagte Hertha-Coach Pal Dardai nach der Partie bei Sky und schmunzelte.
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Beim ersten Gegentor schafften es Bakery Jatta und Mikelbrencis nicht, Reese und Florian Niederlechner am Eindringen in den Strafraum zu hindern. Beim zweiten Gegentor schlug der bemitleidenswerte Rechtsverteidiger dann ein Luftloch, sodass Reese erneut Tempo aufnehmen, nach innen ziehen und wuchtig abschließen konnte.
Auch nachdem Mikelbrencis in der 98. Minute ausgewechselt worden war, hatte der ebenfalls erst 19-jährige Nicolas Oliveira viel Arbeit mit dem mit Abstand besten Mann des Spiels. Ein Übersteiger von Reese genügte, um Oliveira in der 120. Minute abzuschütteln. Der Flachpass in die Mitte fand schließlich Jonjoe Kenny, der das 3:3 erzielte.
Walter lobte Oliveira für seine Torvorlage
„Nico hat ein sehr gutes Spiel gemacht, sich in vielen Duellen mit Reese hervorgetan. Im entscheidenden Moment hat er einen Moment zu lang gezögert“, sagt Walter am Donnerstagnachmittag. Grundsätzlich habe es OIiveira aber „wunderbar“ gemacht, betonte er. „Insbesondere wie er das Tor zum 3:2 vorbereitet hat, war herausragend.“
Etwas kurios war Walters Aussage zum Alter von Oliveira und Mikelbrencis. „Man darf nicht vergessen, dass William Mikelbrencis noch ein Jahr jünger ist als Nico. Das vergisst man immer, weil er schon mehr Einsätze hat“, behauptete der Coach. Mikelbrencis ist tatsächlich jünger als Oliveira – allerdings nur 19 Tage. Beide Youngster sind im Februar 2004 geboren.
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Stamm-Rechtsverteidiger Ignace van der Brempt, der nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel im Stadtderby beim FC St. Pauli (2:2) sein Comeback gefeiert hatte, stand in Berlin bewusst nicht im Kader, um ihm eine Pause zu geben.
„Ignace war lange raus, deshalb ist es so, dass man die Jungs schützen muss“, sagte Walter. „Bei Jean-Luc Dompé war Stephan Ambrosius war es auch so, dass wir vorsichtig sein wollten. Stephan hat signalisiert, dass es besser wäre, wenn er nicht drei Spiele in einer Woche macht.“ Alle drei dürften am Sonnabend (13 Uhr) gegen den SC Paderborn wieder einsatzfähig sein.