Hamburg. Der HSV-Torhüter zeigte in Berlin mehrere starke Paraden, war im Elfmeterschießen aber glücklos. Eine Sache machte ihn dennoch stolz.
Matheo Raab konnte schon wieder lächeln, als er um kurz nach Mitternacht in den Katakomben des Berliner Olympiastadions stand. Das bittere DFB-Pokalaus im Elfmeterschießen (3:5) bei Hertha BSC war nicht der Grund für das Lächeln, versicherte der HSV-Torhüter, sondern „kommt daher, dass ich stolz bin, dass ich 45 Leute aus meiner Heimat hierher bewegen konnte und sie den Weg auf sich genommen haben“.
Über 500 Kilometer trennen die Hauptstadt von Raabs Heimatort Wolfenhausen im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg, gerade einmal rund 1000 Einwohner hat das kleine Dorf. Die 45 Verwandten und Freunde, die sich für Raab auf den nach Berlin gemacht hatten, stellen bereits knapp fünf Prozent der Wolfenhausener Einwohner dar.
HSV News: Raab freut sich über die Unterstützung
„Die Unterstützung freut mich wahnsinnig, es macht mich mega stolz, dass so viele mitgekommen sind“, sagte Raab, der schon vor dem Spiel ein Plakat auf der Tribüne bemerkt hatte. „Als ich beim Aufwärmen herauskam, habe ich das Banner gesehen. Da hatte ich kurz Gänsehaut.“ Auch seine Eltern und seine Freundin drückten auf der Tribüne die Daumen.
Die Raab-Fangemeinde konnte während der 120 Minuten beobachten, wie der 24-Jährige mehrere Berliner Großchancen entschärfte, bei den Gegentoren traf Raab kaum eine Schuld. Auch nicht beim 2:2-Distanztreffer durch Fabian Reese in der 90. Minute, wie er versicherte. „Der war brutal geschossen, unser Verteidiger bekommt ihn knapp mit Vollspann über die Ferse. Da konnte ich leider nur hinterhergucken“, sagte Raab.
Bei mehreren Elfmetern ahnte er die Ecke
Im Elfmeterschießen fehlte ihm dann das Glück, mehrfach rutschten ihm Schüsse durch die Hände. „Ich hatte dreimal die richtige Ecke, mit ein bisschen Spielglück halte ich die Bälle“, sagte Raab. „Wir hätten es einfach vorher klarmachen müssen und müssen jetzt nicht auf das Elfmeterschießen schauen.“
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Mit dem Aus im DFB-Pokal wechselt der Vertreter von Zweitliga-Stammtorwart Daniel Heuer Fernandes auch wieder auf die Ersatzbank. Ob er nach den Pokaleinsätzen nicht Blut geleckt habe, wurde Raab am späten Mittwochabend gefragt. „Natürlich, wäre ja schlimm, wenn es nicht so wäre“, antwortete Raab.
Dennoch werde er seine Liga-Rolle nun wieder annehmen, schon am Sonnabend (13 Uhr) geht es zu Hause gegen den SC Paderborn. „Es geht genauso weiter wie vorher. Ich werde alles dafür tun, um der Mannschaft helfen zu können, wenn ich gebraucht werde“, sagte Raab. „Ich bin davon überzeugt, dass es sich irgendwann auszahlt, im Training weiter Gas zu geben.“ Sein Wolfenhausener Fanclub wird das genau beobachten.