Hamburg. HSV-Kapitän erlitt mehrere Rückschläge. Die Hintergründe seiner Krankenakte. Und: Wird Ambrosius rechtzeitig fit?

Als die Profis des HSV nach drei freien Tagen am Montagnachmittag auf den Trainingsplatz zurückkehrten, sorgte insbesondere die Teilnahme eines Profis für Erleichterung bei Trainer Tim Walter. Der zuletzt verletzte Guilherme Ramos (Adduktoren) absolvierte die komplette Einheit und gab grünes Licht für das kommende Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (Freitag, 18.30 Uhr).

Somit ist wieder etwas Licht am Ende des Tunnels voller Personalsorgen in der Defensive zu erkennen. Definitiv ausfallen werden die beiden Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic (Gelbsperre) und Kapitän Sebastian Schonlau (Wade).

Vorsichtigen Grund zum Optimismus verspürt dagegen Stephan Ambrosius. Der Fanliebling, der in Kiel (2:4) wegen Oberschenkelproblemen ausgefallen war, trainierte zwar am Montag individuell. Läuft alles nach Plan, soll er aber schon am Dienstag Teile des Mannschaftstrainings absolvieren und am Freitag das Abwehrzentrum mit Ramos bilden.

HSV-Kapitän Schonlau fällt bis Jahresende aus

Voraussichtlich zu früh scheint das Braunschweig-Spiel für Ignace Van der Brempt zu kommen. Einen Monat nach seinem Muskelfaserriss absolvierte der Belgier am Montag ein individuelles Programm. Der Plan sieht vor, den pfeilschnellen Rechtsverteidiger im Laufe der Woche ins Teamtraining zu integrieren. Für die Einheit am Dienstag ist er aber noch keine Option.

Der HSV wird bei Van der Brempt wohl kein Risiko eingehen, damit er für das Stadtderby beim FC St. Pauli (1. Dezember) sein Startelfcomeback geben kann.

Von diesem Ziel kann Schonlau aktuell nur träumen. Wegen anhaltender Wadenprobleme kam der Wortführer erst auf zwei Einsätze in dieser Saison. Bis zum Ende der Hinrunde wird auch kein weiterer hinzukommen. Spieler und Verein vertreten die Meinung, dem 29-Jährigen bis Jahresende Zeit für seine Genesung zu geben. Erst im Winter-Trainingslager im südspanischen Sotogrande soll Schonlau wieder voll einsteigen und sich seinen Stammplatz zurückerobern.

Schonlau fehlt dem HSV als Abwehrchef

Nach mehreren Rückschlägen im Laufe des Reha-Trainings soll sich der Abwehrspieler nun endlich die Zeit nehmen, die er braucht, um fit zu werden. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall.

Rückblick: Beim Trainingsauftakt im Sommer hatte sich Schonlau einen Faszienriss in der Wade zugezogen, den der HSV wochenlang nicht kommunizierte. Nachdem seine Verletzung bereits auskuriert war, zog er sich die gleiche Verletzung beim Auswärtsspiel in Elversberg (1:2) zu. Wieder war dieselbe Wade betroffen, diesmal allerdings an einer anderen Stelle.

In den darauffolgenden Spielen offenbarten sich beim HSV zunehmend Probleme beim Positionsspiel der Verteidiger. Das sah auch Schonlau von außen, weshalb er unbedingt so schnell wie möglich auf den Platz zurückkehren wollte. Denn dem HSV fehlte sein Abwehrchef, der normalerweise die teilweise unsortierte Defensive ordnet. Womöglich wegen dieses falschen Ehrgeizes soll es Schonlau etwas übertrieben haben mit der Belastung.

HSV-Kapitän Schonlau fing zu früh an

In der Länderspielpause vor fünf Wochen befand er sich bereits auf dem Weg der Besserung, als der Abwehrspieler nach dem Ende seines vorgesehenen Programms aus Eigeninitiative ein paar Sprints anzog – mit fatalen Folgen, denn dabei brach seine Verletzung wieder auf.

Damit sich der Fehler nicht wiederholt, soll Schonlau lieber etwas später ins Teamtraining einsteigen. Denn ein erneuter Rückschlag würde keinem helfen.