Hamburg. Der Sportvorstand spricht über Mario Vuskovic, mögliche Neuzugänge im Winter und den Stadtrivalen FC St. Pauli.
HSV-Sportvorstand Jonas Boldt wünscht sich eine zeitnahe Rückkehr von Verteidiger Mario Vuskovic. „Er sieht sich als Teil von uns und hat – wie wir – die große Hoffnung, dass er in dieser Saison nochmal auflaufen wird“, sagte der 41-Jährige der „Bild“. Vuskovic, der am vergangenen Donnerstag seinen 22. Geburtstag gefeiert hatte, ist seit November vergangenen Jahres wegen eines positiven Dopingtests von der Mannschaft getrennt. Der Kroate ist momentan bis zum 15. November 2024 gesperrt. Spieler und Club fechten das Urteil des DFB-Sportgerichts an.
HSV News: Boldt optimistisch bei Vuskovic-Prozess
Ein für Anfang Dezember angedachter Termin vor dem Internationalen Sportgerichthof (Cas) ist aufgeschoben worden. Boldt hofft, dass dies ein gutes Zeichen ist: „Wir wissen ja, dass es – auch in jüngerer Vergangenheit – schon Fälle gab, die ähnlich gelagert waren und in denen die Anschuldigungen gegen Athleten fallen gelassen wurden“, sagte er und fügte an: „Auch im Fall von Mario gibt es bis auf fragwürdige Bildinterpretationen durch eine Partei kein wirkliches Indiz, das auf ein Dopingvergehen hingewiesen hat.“ Der Sportvorstand meint: „Es gibt vielmehr sehr viele Indizien und Hinweise, die den Spieler eindeutig entlasten.“
Boldt spricht damit das Analyseverfahren zur Epo-Überprüfung an, bei dem es keine Grenzwerte gibt, sondern Bilder verglichen werden. Selbst führende Laboranten der Welt-Antidoping-Agentur (Wada) wünschen sich die Entwicklung modernerer Methoden. Vuskovic beruft sich auf das Urteil seiner eigenen internationalen Gutachter, die von einem „falsch-positiven“ Test sprechen.
Ohne Vuskovic und den verletzten Sebastian Schonlau ist die Abwehr zurzeit das größte Problem bei den auswärtsschwachen Hamburgern. Das Duo bildete – so Boldt – in der vergangenen „die beste Innenverteidigung der Zweiten Liga“. Kapitän Schonlau fehlt der Mannschaft seit Saisonbeginn mit Wadenproblemen. Der 29-Jährige kam bislang erst auf zwei Pflichtspieleinsätze. „Wir tun alles dafür, dass er schnellstmöglich auf dem Platz steht“, sagte Boldt. „Wann das sein wird, können wir aber noch nicht absehen.“
Boldt zieht Wintertransfers in Erwägung
Der gebürtige Nürnberger zieht deshalb in Erwägung, im Winter noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden: „Vor allem auf der Innenverteidiger-Position gibt es aktuell zwei Fragezeichen, die wir etwas genauer im Auge haben“, sagt er bezogen auf Vuskovic und Schonlau. „Wir wissen, dass der Markt im Winter schwierig ist. Wir wissen aber auch, dass es vielleicht noch mal eine Chance sein kann, durch die wir uns verbessern können.“
Der Sportvorstand muss sich aber auch mit internen Personalfragen beschäftigen. Ganz oben auf seiner Agenda stehen die Verhandlungen mit Torwart Daniel Heuer Fernandes (31) und Flügelspieler Bakery Jatta (25), deren Verträge im kommenden Sommer auslaufen. „Alle wissen, was sie aneinander haben“, sagt Boldt. „Aber vielleicht müssen wir noch ein paar Runden drehen.“
HSV auswärts schwach: „Unser eigenes Verschulden“
In der Tabelle steht der HSV nach 13 Spieltagen hinter dem Stadtrivalen FC St. Pauli auf Platz zwei. Doch vor allem die schwache Auswärtsbilanz – sechs Spiele, sieben Punkte – drückt die Stimmung bei den Verantwortlichen. „Wir wollen in die Situation kommen, uns eine komfortablere Ausgangsposition zu erarbeiten. Das ist uns zuletzt leider nicht gelungen“, bilanziert Boldt. „Es ist unser eigenes Verschulden, dass wir es nicht geschafft haben, auswärts mehr Punkte zu holen.“
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Der HSV empfängt am kommenden Freitag (18.30 Uhr) Eintracht Braunschweig, ehe es am Freitag, den 1. Dezember, gegen den FC St. Pauli (18.30 Uhr) zum Showdown am Millerntor kommt. „Wir registrieren, dass sie derzeit vor uns stehen und, dass die Art und Weise wie sie Fußball spielen, sehr positiv ist“, sagte Boldt. „Im Derby wollen wir unsere Auswärts-Bilanz mal wieder verbessern.“