Hamburg. Auch am Dienstag fehlten einige als Stammspieler eingeplante Profis. Was bedeutet die Personalsituation für das Karlsruhe-Spiel?
Die Sonne wechselte sich mit dem Hamburger Regen ab, als der HSV am Dienstagnachmittag in die neue Trainingswoche startete. Rund 200 Fans waren mit dabei und trotzten dem wechselhaften Wetter – Ferienzeit in der Hansestadt. Vier Tage nach dem 5:3-Sieg zum Saisonstart gegen den FC Schalke 04 suchten die Anhänger verzweifelt nach Kapitän Sebastian Schonlau, Dennis Hadzikadunic, Jonas Meffert und Moritz Heyer, die der Einheit fernblieben.
Fast schon obligatorisch setzte Meffert wegen seiner anhaltenden Knie- und Wadenprobleme mit dem ersten Training der Woche aus. Wie bei Heyer soll es sich bei dem defensiven Mittelfeldspieler um eine Belastungssteuerung handeln. „Moritz hatte eine Gehirnerschütterung, er musste heute separat trainieren“, sagte Trainer Tim Walter. „Er kann am Mittwoch wieder voll einsteigen.“
Weitaus mehr Sorgen dürften Walter die anhaltenden Probleme des Abwehrduos Schonlau und Hadzikadunic bereiten. Zumindest der Neuzugang soll sein Programm die kommenden Tage steigern. „Dennis wird morgen oder spätestens am Donnerstag wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren“, sagte Walter, der positiv für das Spiel beim KSC ist. „Seinem Einsatz sollte nichts im Wege stehen.“
HSV-Sorgen um Schonlau
Kapitän Schonlau hatte sich vor vier Wochen kurz vor dem Trainingslager an der Wade verletzt. Zunächst ging man beim HSV davon aus, dass die Verletzung nicht so problematisch sei. Doch schließlich wurde klar, dass es sich ebenso um einen Faszienriss in der Wade handelte wie bei Muheim, der sich bereits in der Sommerpause beim Laufen verletzt hatte. "Bei Bascho hat es am Anfang noch nicht gepasst mit der Muskelverletzung, da mussten wir wieder einen Schritt zurückgehen. Dadurch hat es sich hinausgezögert", sagte Walter.
Schonlau bestritt am Dienstag noch eine individuelle Einheit auf dem Platz. Bereits am Montag hatten Muheim und Hadzikadunic ein Rehatraining im Volkspark absolviert, während der Rest der Mannschaft noch einen freien Tag genoss. Am Dienstag trainierte dann aber nur Muheim mit der Mannschaft. Der Schweizer war bereits in der vergangenen Woche ins Training zurückgekehrt. Gegen Schalke ließ ihn Walter sogar noch zehn Minuten spielen, in denen der Linksfuß mit rechts beinahe ein Traumtor aus 20 Metern erzielt hatte.
HSV-Startelfcomeback von Muheim?
Am Sonntag in Karlsruhe hat Muheim nun gute Chancen, in die Startelf des HSV zurückzukehren. Moritz Heyer machte auf der Position des Linksverteidigers zwar ein ordentliches Spiel, doch schon vorher war klar, dass der Defensivallrounder nur eine Notlösung war.
Spannend wird dagegen die Besetzung in der Innenverteidigung. Die alles und entscheidende Frage: Reicht die Zeit für Schonlau und Hadzikadunic, um rechtzeitig fit zu werden? Bereits vor dem Spiel gegen Schalke hatte Walter gesagt, dass der Bosnier in jedem Fall spielen werde, wenn er denn fit sei. Fraglich ist nur, ob Guilherme Ramos oder Stephan Ambrosius im Fall der Fälle auf die Bank rotieren würden.
- HSV verkauft Anteile am Athleticum – was das bedeutet
- KSC-Trainer erklärt Transfer-Idee bei HSV-Überraschung
- Taktik, Tempo, Transfers: Die neuen Qualitäten des HSV
Keine Option ist offenbar Jonas David. Der in der Rückrunde der vergangenen Saison gesetzte Innenverteidiger ist im internen Ranking weit nach hinten gefallen. Er soll sich bereits Gedanken machen, den Verein im Laufe der Transferperiode noch zu verlassen. Auf die Frage, wie Walter reagieren würde, sollte David mit einem Wechselwunsch auf ihn zukommen, sagte der Trainer: "Dann muss man sich zusammensetzen und gucken, ob man eine Lösung findet. Aber Jonas hat einen Vertrag, er ist mein Spieler."