Hamburg. Der Neuzugang stand gegen Schalke 04 überraschend in der Startelf. Dort dürfte er zunächst auch bleiben.

Das Spektakel zwischen dem HSV und dem FC Schalke war erst wenige Sekunden vorbei, da sangen die HSV-Fans den Namen des Vereinsidols. „Uwe Seeler, du bist der beste Mann“, hallte es nach dem 5:3-Sieg der Hamburger am Freitagabend durch das Volksparkstadion. Lewin Öztunali, der Enkel des vor einem Jahr verstorbenen Seeler, stand auf dem Rasen und erlebte einen ganz besonderen Moment.

Zehn Jahre nach dem Abschied des einstigen HSV-Talents zu Bayer Leverkusen hatte der 27-Jährige soeben sein erstes Spiel im Volksparkstadion für den HSV gemacht und gleich einen emotionalen Sieg gefeiert. Der Neuzugang von Union Berlin stand in der Startelf und hätte beinahe sein erstes Tor für den HSV gemacht. „Es war ein rundum gelungener Tag und ein emotionaler Moment“, sagte Öztunali nach dem Spiel über die Uwe-Seeler-Sprechchöre im Stadion. „Alle haben ihn positiv in Erinnerung. Das freut mich sehr“, sagte Öztunali.

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Der Flügelstürmer selbst war eine von vielen positiven Erscheinungen an einem besonderen Abend. Dass Trainer Tim Walter ihn gleich im ersten Heimspiel für die Startelf nominierte, hatte viele überrascht – bis auf Öztunali selbst. Der hatte durchaus damit gerechnet. „Klar, ich war fit und habe die Vorbereitung mitgemacht“, sagte Öztunali, der den Vorzug vor Jean-Luc Dompé erhielt. Dreimal hatte er zuvor gegen den HSV im Volksparkstadion gespielt, zweimal mit Leverkusen, einmal mit Mainz. Nun endlich das erste Mal für den HSV. „Es war eine positive Anspannung da, eine positive Vorfreude“, berichtete Öztunali hinterher.

Öztunali erreichte den Topspeed beim HSV

Über Linksaußen kam der frühere Bremer gut ins Spiel, war an vielen Offensivaktionen beteiligt. Die fast schon kitschige Geschichte wäre komplett rund gewesen, hätte Schalkes Torhüter Marius Müller seinen Schuss in der 36. Minute nicht mit einem Blitzreflex an den Pfosten gelenkt. „Man hat gesehen, dass ich Gas gegeben habe“, sagte Öztunali. Und das tat er tatsächlich. Mit einem Topspeed von 34 km/h war der Linksaußen der schnellste HSV-Spieler auf dem Platz, knapp vor Ignace van der Brempt (33,7) und Dompé (33,6).

Auch wenn er das 3:3 mit einem Fehlpass einleitete, zeigte Öztunali, dass seine Verpflichtung mehr ist als nur ein Transfer für die Emotionen. Er macht den HSV durch seine Vielseitigkeit variabler und unberechenbarer. Schon beim kommenden Spiel in Karlsruhe steht Tim Walter nun vor der erneuten Überlegung, welcher der vier Flügelstürmer in der Startelf stehen wird. Während Ransford Königsdörffer über rechts nicht überzeugen konnte und auch Bakery Jatta nach seiner Einwechslung dem HSV keine Impulse mehr gab, zeigte Dompé bei seinem Tor zum 5:3, dass er mit seinen Qualitäten eigentlich in die Startelf gehört.

In jedem Fall untermauerte auch Öztunali seine Ambitionen. Seine eigenen, aber auch die des HSV. „Wir haben gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist“, sagte er nach dem gelungenen Auftakt gegen Schalke. Ob der Aufstieg sein Ziel sei, wurde er bei Sky gefragt. Öztunalis klare Antwort: „Das wollen wir alle.“

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