Hamburg. Zum Saisonauftakt gegen Schalke 04 drohen dem HSV mehrere Ausfälle. Wie Tim Walter das Problem auffangen will.

Es war Tim Walter ein großes Anliegen, Glückwünsche auszusprechen an jemanden, der einen Bezug zum FC Schalke 04 hat. Allerdings hat dieser jemand noch einen wesentlich größeren Bezug zum HSV: Felix Magath. Dem richtete Walter, einer der zahlreichen Nachfolger Magaths als HSV-Trainer, zum 70. Geburtstag "alles Gute, ein langes, langes Leben und einen schönen Tag" aus.

Ob der Mittwoch für Walter selbst ein schöner Tag war, sei dahingestellt. Sein Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic trainierte ein weiteres Mal nicht mit, droht zum Saisonauftakt am Freitag (20.30 Uhr/Sky) im Volksparkstadion auszufallen. Es wäre der nächste Rückschlag nach den Verletzungen von Sebastian Schonlau, Ludovit Reis, William Mikelbrencis, Miro Muheim und Anssi Suhonen.

Hadzikadunic-Einsatz gegen Schalke ungewiss

Walter reagierte dennoch kämpferisch: "Alle Mannschaften haben Verletzte, es gibt keine Ausreden. Ich habe absolutes Vertrauen in die Jungs, die die vermeintlich etablierten Spieler in deren Abwesenheit vertreten werden." Und vielleicht wird ja auch Hadzikadunic noch rechtzeitig fit, um neben Guilherme Ramos das Abwehrzentrum zu bilden.

Der bosnische Neuzugang habe eine leicht erhöhten Muskeltonus, sei müde. "Ob er spielt, entscheidet der Junge von sich aus, gemeinsam mit den Medizinern. Wir werden keine Risiken eingehen", sagte Walter.

HSV News: Woran liegt die Verletztenmisere?

Eine Begründung für die Verletztenmisere hatte der Coach allerdings nicht auf Anhieb parat. "Vielleicht lag es an der kurzen Pause oder daran, dass die Gedanken noch in der vergangenen Saison waren", sagte Walter, um abermals ins Trotzige umzuschlagen: "Die Frustration von gestern ist die Motivation von heute."

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung
  • Das Ticket-Dilemma: Wie kommen Fans noch an Karten?
  • Hertha steigt in Karbownik-Poker ein: Was wirklich dran ist
  • Aus früherer Enttäuschung neue Moral geschöpft zu haben, scheint in jedem Fall Stefan Ambrosius. Der zweikampfstarke Defensivakteur dürfte die wahrscheinlichste Alternative in der Startelf sein, sollte Hadzikadunic fehlen. Dabei war der gebürtige Hamburger in Walters Planungen gar nicht mehr vorgesehen, verbrachte die vergangene Spielzeit als Leihgabe beim Karlsruher SC.

    Ambrosius bekommt zweite Chance beim HSV

    Nun steht er überraschend vor einer neuen Chance. "Wer mal weg war, weiß zu schätzen, was er vorher hatte", sagte Walter dazu. Im Fall von Ambrosius sei das unter anderem, dass dieser nur wisse, dass er mit dem Ball "definitiv noch besser" werden könne.

    Ein anderer Grund, der für den Einsatz des 24-Jährigen spricht, ist allerdings auch, dass der HSV in dieser Saison defensiv besser werden muss, um den Aufstieg im sechsten Versuch endlich zu meistern. Mehr Konsequenz, Kompaktheit und Gier im Zweikampfverhalten sind gefordert - alles Qualitäten, die Ambrosius mitbringt.

    HSV-Kapitän noch unklar

    Wer wiederum die Kapitänsbinde in Abstinenz von Schonlau und dessen Vize Reis auf den Platz mitbringt, steht noch nicht fest. Es werde eine demokratische Entscheidung sein, so der Trainer. "In der Kabine trägt niemand die Binde, da haben wir sowieso viele Führungsspieler", sagte Walter.

    Seinem Aushilfscaptain wird der 47-Jährige sicher zur vorübergehenden Ehre gratulieren. Glückwünsche in Richtung Schalke sollen am Freitagabend jedoch ausbleiben. Das dürfte auch Felix Magath recht sein.