Kitzbühel. Junger HSV-Finne hat sich erneut schwer verletzt. Er ist aus dem Trainingslager abgereist und fällt monatelang aus. Ersatz kommt nicht.
Tim Walter wirkte spürbar geknickt, als er am Donnerstag auf Anssi Suhonen angesprochen wurde. „Für den Kleinen ist es unfassbar. Ich bin selber sehr, sehr traurig“, sagte der HSV-Trainer über den zentralen Mittelfeldspieler, der sich bei einem Zweikampf am Montag das Wadenbein angebrochen hat und mehrere Monate ausfällt.
„Er kämpft sich jedes Mal heran, ist in einer guten Form und dann passiert wieder irgendetwas“, ergänzte Walter, senkte sein Haupt und schüttelte den Kopf über die prall gefüllte Krankenakte des 22 Jahre alten Finnen.
HSV-Schock: Wie sich Suhonen verletzte
Suhonen ist bereits am Dienstagabend aus dem Trainingslager in Kitzbühel abgereist, um sich in Hamburg behandeln zu lassen. Im Mai 2022 hatte er nach einem Zweikampf mit Mario Vuskovic schon einmal einen Wadenbeinbruch erlitten, der ihn zu einer 116-tägigen Pause zwang.
Deshalb trainierte Suhonen zuletzt mit einer Metallplatte, die das linke Wadenbein stabilisieren und im November herausgenommen werden sollte. „Es ist die alte Verletzung unter der Platte wieder aufgebrochen“, sagte Walter, „das Gebilde war noch etwas gebrechlich.“
Das Wadenbein bricht in der Regel nur durch einen harten Kontakt, im Fußball also bei einem Zweikampf. Doch als Walter und die HSV-Ärzte sich das Video der entsprechenden Szene vom Montag noch einmal ansahen, fanden sie keine wirkliche Erklärung für die Verletzung. „Eigentlich ist gar nichts Schlimmes passiert, er läuft einfach nur gegen den Fuß“, sagte Walter. „Es war eine blöde Stelle.“
Anssi Suhonen fehlt dem HSV Monate
Immerhin muss Suhonen nicht operiert werden, weshalb sich seine „Ausfallzeit voraussichtlich verkürzen“ werde, teilte der HSV mit. Die Verletzung wurde durch Röntgenaufnahmen sowohl in Tirol als auch in der Hansestadt bestätigt.
In Anbetracht der Schwere der Verletzung wird Suhonen aber frühestens in zwei Monaten das Training wieder aufnehmen können. Die nötige Spielfitness wird er wohl frühestens im November erlangt haben.
HSV holt keinen Neuen für Suhonen
Dennoch hat die längere Ausfallzeit keinen Einfluss auf die Kaderplanung des HSV.
Sportvorstand Jonas Boldt und Profifußballdirektor Claus Costa wollen keinen weiteren Mittelfeldspieler verpflichten, da mit Immanuel Pherai, Ludovit Reis und Laszlo Benes drei hochkarätige Spieler für die beiden Plätze auf der Acht eingeplant sind. Auch Neuzugang Levin Öztunali, der hauptsächlich für beide Außenbahnen vorgesehen ist, könnte im Zentrum agieren.
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HSV-Profi Anssi Suhonen bleibt Pechvogel
Für den leidgeplagten Suhonen ist es nicht die ersten schwere Verletzung in seiner noch jungen Karriere.
Zu Beginn des Jahres war Suhonen zwei Monate wegen eines Sehnenanrisses ausgefallen. In der Saison 2021/22 hatte er bereits vor seinem Wadenbeinbruch 60 Tage wegen zwei Corona-Erkrankungen, einem Muskelfaserriss und Oberschenkelproblemen pausiert. Von Juli 2020 bis Mai 2021 fehlte er fast ein Jahr wegen eines Kreuzbandrisses.
Nun zwingt ihn die nächste Verletzung zu einer längeren Pause.