Hamburg. Der Spielmacher sucht nach seinem Abschied aus Hamburg einen neuen Club. Schägt nun sein Ex-Trainer aus Ingolstadt zu?

Am 8. April sollte sich für Sonny Kittel vieles ändern. Es war der 27. Spieltag, als der HSV im Heimspiel Hannover 96 empfing. Und es lief die 34. Minute, in der bei Kittel endlich der Knoten platzte. Mit neun Monaten Anlauf erzielte der 30-Jährige sein erstes Saisontor für den HSV.

Eine ungewöhnliche lange Zeit für Kittel, der in seinen drei HSV-Jahren zuvor vor allem in der ersten Saisonhälfte mit seinen Toren glänzte. Am Ende gewann der HSV mit 6:1 gegen Hannover 96 und Trainer Stefan Leitl. Und Kittel bekam doch noch die Kurve, drehte anschließend im Saisonfinale noch einmal auf.

Für einen neuen Vertrag beim HSV reichte das trotzdem nicht mehr. Am vergangenen Mittwoch verkündete Kittel seinen Abschied aus Hamburg nach vier Jahren. Durch den Transfer von Immanuel Pherai aus Braunschweig brauchte der HSV Kittel nicht mehr. Ein anderer Club könnte nun aber zuschlagen und sich die Dienste des ablösefreien Spielmachers sichern: Hannover 96.

Leitl und Kittel kennen sich aus Ingolstadt

Trainer Leitl dürfte sich nicht nur an das Spiel im April erinnern, sondern auch an die gemeinsame Zeit beim FC Ingolstadt. Von 2017 bis 2018 arbeiteten Leitl und Kittel erfolgreich zusammen. Nach Leitls Entlassung folgte Ingolstadts Absturz in die Dritte Liga, wodurch Kittel beim HSV landete. Nun will Leitl den Techniker nach Hannover holen. „Er ist jetzt erst mal weg und macht Urlaub. Wenn er wiederkommt, werden wir sprechen", sagte Leitl am Sonntag in einer Medienrunde.

Hannover sucht nach einer enttäuschenden Saison nach Neuzugängen, um auch dem HSV in der kommenden Saison wieder Konkurrenz zu machen. Und dabei soll Kittel helfen. „Sonny ist natürlich ein herausragender Kicker. Da werden wir nicht die einzigen sein, sie sich um so einen Spieler bemühen wollen“, sagt Leitl. „Ich habe permanent Kontakt zu Sonny, weil wir uns gut und lange kennen. Ich weiß, in welche Richtung er tendiert.“

Kittel will einen langfristigen Vertrag unterschreiben

Kittel hatte sich aus finanziellen Gründen beim HSV zuletzt einen langfristigen Vertrag gewünscht. Den wollte ihm Sportvorstand Jonas Boldt nicht mehr geben. Im Ausland hatte Kittel im vergangenen Sommer sowie im Winter zwei lukrative Offerten. Beide Wechsel scheiterten. Sollte Hannover ein ähnliches Angebot machen, wäre Kittel sicher nicht abgeneigt. „Du musst für einen Transfer natürlich ein Paket schnüren, das passt. Deswegen musst du erst ein Gespräch führen und das Ganze ausloten. Es muss für alle Seiten passen“, sagte Leitl.

Sollte der Transfer klappen, würde Kittel in der kommenden Saison nach Hamburg in das Volksparkstadion zurückkehren.