Hamburg. Im Rückspiel gegen Berlin kann sich die Mannschaft den Aufstieg sichern. Hrubesch, Papenfuß und Freese sind vor Ort.

Die Bilanz von Aylin Yaren (33) liest sich beeindruckend. Mit 44 Toren schoss die frühere HSV-Spielerin die Mannschaft von Viktoria Berlin zur Meisterschaft in der Regionalliga Nordost. Damit traf sie alle 49 Minuten in den 26 Meisterschaftsspielen. Eine Torquote, mit der selbst Robert Lewandowski nicht mithalten kann.

Doch im bislang wichtigsten Spiel der Saison blieb die ehemalige türkische Nationalspielerin torlos. Am vergangenen Sonntag beim 3:0 der HSV-Frauen im Aufstiegshinspiel um die 2. Bundesliga war Yaren, deren Klasse immer wieder aufblitzte, größtenteils abgemeldet von einer im Kollektiv starken HSV-Defensive. Im Rückspiel am Sonntag im Stadion Lichterfelde (17 Uhr/Sport1) kann sich die Mannschaft von Trainer Lewe Timm für eine famose Saison mit 26 Siegen in 27 Pflichtspielen krönen.

500 HSV-Fans in Berlin, auch Hrubesch und Papenfuß

Die Hanseatinnen streben auch diesmal eine defensive Stabilität an, mit der die Berliner Ausnahmespielerin Yaren zum zweiten Mal in Folge zur Verzweiflung gebracht werden soll. 151 Tore schoss Viktoria in der regulären Saison, so viele wie keine andere Mannschaft. Doch in Hamburg stand bei den sonst so offensivstarken Berlinerinnen vorne die Null.

Unterstützung erhalten die HSV-Frauen von mindestens 500 Fans, die normalerweise auf der Nordtribüne für Stimmung sorgen. Auch AG-Aufsichtsratschef Michael Papenfuß und Nachwuchschef Horst Hrubesch als bekennender Frauenfußballfan werden vor Ort sein.

HSV-Supporters-Chef Freese vor Ort

Möglich ist, dass sich noch weitere Hamburger spontan für die Auswärtsfahrt in die Hauptstadt entscheiden, denn das Gästekontingent von 800 Karten ist noch nicht vergriffen. In der Anhängerschaft wurden mehrere Busfahrten organisiert, einige Zuschauer werden zudem mit der Bahn oder dem Auto anreisen.

Auch Supporters-Chef Sven Freese wird sich unter die Masse mischen, die nicht weniger vorhat, als für eine lautstarke Fußballparty zu sorgen. Eine Kulisse, die auch Yaren beeindrucken soll.

Rund 3000 von insgesamt 4300 Tickets hat Viktoria bislang verkauft oder in der gesamten Stadt verschenkt. Die weiteren Eintrittskarten werden für die Tageskasse am Sonntag zurückgehalten. Ein Jahr nach dem Scheitern gegen Turbine Potsdam II (1:0 und 0:4) spricht diesmal allerdings alles für den HSV. „Unsere Chancen sind sehr gering“, sagt Berlins Geschäftsführerin Lisa Währer. „Aber es gab ja schon andere Fußballwunder.“