Hamburg. Der Meister der Regionalliga Nord trifft am Sonntag im Relegationshinspiel um den Aufstieg in die 2. Bundesliga auf Viktoria Berlin.

Die Männer haben es in der Relegation nicht geschafft, die Frauen des HSV wollen es besser machen: Aufsteigen. Im mit 1800 Zuschauern ausverkauften Sportpark Eimsbüttel wollen die Regionalliga-Fußballerinnen des HSV im Relegationshinspiel gegen Viktoria Berlin (So., 13 Uhr, Hagenbeckstraße 124) den Grundstein zum Aufstieg in die 2. Bundesliga legen. „Wir freuen uns auf unser Heimspiel vor toller Kulisse und wollen unseren vielen Fans eine tolle Leistung bieten“, sagte HSV-Trainer Lewe Timm.

Keine Rolle mehr spielen soll dabei das bittere Scheitern im vergangenen Jahr gegen Turbine Potsdam II (1:0 und 0:4). Doch die HSV-Frauen, Meister der Regionalliga Nord, empfangen mit den Titelträgerinnen der Regionalliga Nordost einen unangenehmen Gegner. Die Berlinerinnen haben für ihr Frauenfußballprojekt eine Million Euro von 87 Investoren eingesammelt. Das Frauenfußballteam ist in eine eigene GmbH ausgegliedert worden. Kurz: Der Gegner will unbedingt nach oben.

Erfolgreiches Nordderby gegen Bundesligist Werder Bremen war letzter Härtetest

Das wollen auch die HSV-Frauen, deren Jahresetat auf 350.000 Euro geschätzt wird. Anders als in jeder Partie der souverän siegreich gestalteten Regionalliga Nord tritt das Team gegen die Berlinerinnen, deren dominierende Spielerin Aylin Yaren 44 Saisontore erzielte, nicht als Favorit an. Der letzte Test gelang jedoch eindrucksvoll. Bundesligist Werder Bremen wurde mit 3:0 besiegt.

„Wir sind Werder Bremen sehr dankbar, dass sie sich trotz ihres Saisonendes für ein Testspiel zur Verfügung gestellt haben. Trotz aller Rivalität existiert bei unseren Nordclubs eine gemeinsame Verbundenheit im Frauenfußball“, sagte HSV-Trainer Timm. Die Bremerinnen revanchierten sich mit der Geste übrigens für ein Testspiel im Winter (1:0 für Werder), bei dem sich der HSV vor der wichtigen Partie der Bremerinnen bei Turbine Potsdam als Gegner zur Verfügung gestellt hatte.

Ob ein erneutes Verpassen des Aufstiegs zu Gedanken an einen Trainerwechsel bei den Verantwortlichen der HSV-Frauen führen würde, ist bislang nicht ausgemacht. Timm, in der Regionalliga Nord maximal erfolgreich, besitzt auf jeden Fall noch einen gültigen Vertrag für die nächste Saison. Beschäftigen will er sich mit dem Szenario einer weiteren Spielzeit in der Regionalliga Nord nicht. „Wir haben uns den Aufstieg verdient und geben in den zwei Relegationsspielen alles dafür“, erklärte Timm.