Hamburg. Felix Magath tut es weh, seinen HSV nicht in der Bundesliga zu sehen. Auch Heribert Bruchhagen übt Kritik – an Trainer Walter.
Clubidol Felix Magath kann die seiner Meinung nach positive Stimmung beim HSV trotz des erneut verpassten Aufstiegs nicht nachvollziehen. „Mir blutet das Herz, wenn ich den HSV in der Zweiten Liga kicken sehe“, sagte der 69-Jährige bei Sky. „Von daher bin ich etwas ungläubig über die Akzeptanz der Zweitliga-Fähigkeit vom HSV.“
Die Hamburger hatten am Montag auch das Relegationsrückspiel gegen Erstligist VfB Stuttgart verloren und damit die Rückkehr in die Bundesliga verpasst. Im vergangenen Jahr hatte Magath als Trainer von Hertha BSC dem HSV in der Relegation den Aufstieg verwehrt.
Magath: HSV und Fans haben sich mit 2. Liga abgefunden
„Nach den Kommentaren und nach dem, was man erlebt und wie die Stimmung ist, scheinen sich Hamburg und die Fans damit abgefunden zu haben, dass man auch in der 2. Bundesliga Fußball spielen muss“, sagte Magath, der vor 40 Jahren den HSV zum Gewinn des Europapokals der Landesmeister geschossen hatte.
Der frühere Nationalspieler wundert sich darüber, dass es seiner Meinung nach in Hamburg nicht Erstliga-Fußball gespielt werden müsse. „Und von daher scheinen sich alle damit eingerichtet zu haben, dass es noch ein Jahr Zweite Liga gibt“, sagte er. Das mache er an den Kommentaren und an der Stimmung fest. „Das mache ich daran fest, dass Ziele, die am Anfang der Saison genannt wurden, nicht erreicht werden, aber kein Mensch darüber redet.“ Es würden Stimmungen und Bilder transportiert werden.
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Bruchhagen kritisiert HSV-Trainer Walter
Kritik übte auch Ex-HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen, dem die Außendarstellung von Trainer Tim Walter nicht gefalle. „Er (Walter) hat ein Image aufgebaut, das beim Publikum sehr gut angekommen ist. Das ist ja auch wichtig in dieser Phase, dass weiterhin 50.000 Leute zum HSV kommen. Das muss man beachten und das haben sie marketing-technisch toll gemacht. Aber mir gefällt einfach nicht die Art der übertriebenen Selbstdarstellung am Spielfeldrand. Jeden Einwurf aggressiv zu kommentieren, permanent an dem Schiedsrichter rummäkeln, immer wieder die Zuschauer mit Gesten auffordern“, sagte Bruchhagen bei Sky.
Und weiter: „Die Körpersprache und das, was am Spielfeldrand stattfindet, eines Bundesliga-Trainers, stellt sich aus meiner Sicht anders dar. Hier sollte Walter an sich arbeiten. Aber ich hätte überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn er weiterhin Trainer des HSV bleibt.“