Hamburg. Franzose spielt keine Rolle, obwohl Konkurrent Heyer schwächelt. Und: Wie Walter mit Muheim nach seinem erneuten Patzer umging.

Beim Trainingsstart des HSV in die neue Woche fehlte Miro Muheim. Den Schweizer plagten leichte Oberschenkelprobleme, weshalb er individuelle Übungen im Kraftraum absolvierte. Eine Vorsichtsmaßnahme. Schon am Dienstag soll der Linksverteidiger wieder mit der Mannschaft trainieren.

Beim Remis am Freitag gegen Paderborn hatte Muheim den Elfmeter zum 2:2 verschuldet. Nicht der erste folgenschwere Fehler des 25-Jährigen, der in der Kabine eingeräumt haben soll, in dieser Saison zu viele Punktverluste verschuldet zu haben.

HSV-Trainer Walter schützt Muheim

Trainer Tim Walter stärkte Muheim nach dem Spiel öffentlich und bescheinigte ihm bewusst ein „sehr, sehr gutes Spiel“. Bei der Teambesprechung am Sonnabend wurde der Profi zusätzlich geherzt. „Ich nehme jeden meiner Spieler in den Arm. Es ist wichtig, dass der Umgang jeden Tag so ist“, sagte Walter. „Auch die Mannschaft nimmt ihn in den Arm. Es ist egal, wer einen Fehler macht. Wir sollten schon schauen, dass es uns nicht passiert. Aber Fehler sind menschlich und wir sind füreinander da.“

Walters Wunsch für die Zukunft: „Man muss daraus lernen. Das ist für unsere ganze Truppe wichtig.“

HSV: Warum Mikelbrencis keine Rolle spielt

Neben Muheim muss dem HSV-Coach auch die Form des zweiten Außenverteidigers, Moritz Heyer, Sorgen bereiten. Der Abwehrspieler schwächelt seit Wochen, spielt aber wie Muheim Woche für Woche, weil Walter nicht wirklich eine adäquate Alternative zur Verfügung hat.

Im Fall von Heyer wäre es William Mikelbrencis, der ihn in der Theorie ersetzen könnte. Doch Walter ist unzufrieden mit den Trainingsleistungen des Franzosen, der vor der Saison für eine Ablöse von 700.000 Euro geholt worden war. „Ihm fehlt der ständige Punch, den er nur manchmal hat“, sagte Walter am Montag auf die Frage, warum Mikelbrencis keine Rolle spiele.

Und weiter: „Es sind immer Phasen bei William. Aktuell hat er eine gute, finde ich. Die vier Wochen zuvor war das nicht so. Das gestehe ich ihm zu, weil er 19 Jahre alt ist, aber er muss lernen, konstant zu trainieren, auch wenn man nicht spielt. Darauf kommt es an.“

HSV: Was sich Walter von Mikelbrencis wünscht

Walters Appell an den Youngster, der in fünf Einsätzen erst auf 175 Spielminuten kam: „Man muss immer versuchen, weiterzukommen. Er hat noch zu viele Dellen in seinem Spiel und seiner Trainingsarbeit. Wenn er das lernt, wird er eine brutale Verstärkung für uns. Er muss es aber auch verstehen und umsetzen. Dieser Reifeprozess gehört zur Entwicklung dazu. Wir haben Geduld mit ihm.“

Versteht Mikelbrencis aktuell die Vorgaben des Trainers nicht? „Es ist schwierig mit 19 Jahren. Das war bei mir auch so und das muss er lernen“ sagt Walter. „Wir reden darüber. Es ihm zu sagen, ist wichtig. Alles andere muss er selber in die Hand nehmen. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.“