Hamburg. Für das Hamburger Stadtderby am Freitagabend sind alle HSV-Profis einsatzbereit. Der Trainer hat dadurch die „Qual der Wahl“.

Von Anspannung war bei Tim Walter am Donnerstag kaum etwas zu spüren. Seelenruhig und mit einem Lächeln auf dem Lippen erfüllte der HSV-Trainer nach dem Abschlusstraining die Autogramm- und Fotowünsche der Fans. Beruhigen dürfte den 47-Jährigen vor allem, dass ihm für das Stadtderby gegen den FC St. Pauli am Freitag (18.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) alle Spieler zur Verfügung stehen.

HSV News: Heyer und Meffert kehren zurück

Im Vergleich zum Spiel beim 1. FC Kaiserslautern kehren Jonas Meffert (Wadenprobleme) und Moritz Heyer (Erkältung) zurück. Dafür muss der Coach nun aber harte Entscheidungen treffen. Während St. Pauli aller Voraussicht nach nur mit einer Änderung – Eric Smith für Adam Dzwigala – ins Derby gehen wird, gibt es beim HSV viele Optionen.

„Wir haben überall die Qual der Wahl. Ich bin froh, dass ich die Situation habe. Das ist ein gutes Gefühl. Wer letztendlich aufläuft, entscheiden wir am Freitagabend“, sagte Walter auf der Pressekonferenz am Mittwoch.

Erhält Katterbach den Vorzug vor Muheim?

In der Defensive wird Walter vermutlich wieder eine Viererkette aufbieten. Die Innenverteidigung bildeten im Training erneut Jonas David und Sebastian Schonlau. Spannend dürfte sein, für wen sich der Trainer auf den Außenbahnen entscheidet.

Durch Heyers Rückkehr könnte Noah Katterbach auf die linke Seite wechseln, wo zuletzt Miro Muheim spielte. Der Schweizer machte auch in Kaiserslautern keine gute Figur, galt bislang aber vor allem wegen seiner Offensivstärke als gesetzt. Da hat aber auch Katterbach seine Qualitäten. Das Rennen ist noch offen.

Gegen St. Pauli wird Jonas Meffert wieder seinen Platz im defensiven Mittelfeld einnehmen. Das Fehlen des Strategen war beim 0:2 am Sonnabend erkennbar. Ludovit Reis wird dadurch auf seine etatmäßige Position im zentralen Mittelfeld rutschen.

Walter: „Es wird immer Fehler geben“

Beim Spiel in Kaiserslautern verschuldete der Leistungsträger beide Gegentore durch individuelle Fehler: „Man muss das akzeptieren. Im Fußball wird es immer Fehler geben. Manchmal werden sie bestraft, manchmal nicht“, erklärte Walter und führte aus: „Wir haben in den vergangenen Wochen vielleicht eher das Pech, dass es bestraft wird, aber es ist ja nicht so, dass wir großartig Chancen zulassen.“

Gut möglich, dass an der Seite von Reis erneut Anssi Suhonen beginnen darf. Walter ließ den Finnen im Training in einem Team mit dem Niederländer spielen. Verlierer wäre bei dieser Konstellation Lazslo Benes, der zuletzt dreimal starten durfte.

Drei Spieler konkurrieren um Platz im Angriff

In der Offensive sind Bakery Jatta und Robert Glatzel gesetzt. Für den dritten Platz im Angriff kommen Sonny Kittel, Jean-Luc Dompé und Ransford Königsdörffer in Frage. Kittel durfte zuletzt zwar dreimal hintereinander beginnen, konnte in Kaiserslautern aber nicht überzeugen. Königsdörffer wurde nach 69 Minuten für ihn eingewechselt. Dompé kam erst kurz darauf für Benes in die Partie. Im Training war allerdings keine Tendenz erkennbar, wer den Vorzug erhalten soll.

Unabhängig vom Personal ist bei einem Derby vor allem die richtige Einstellung gefordert, wie Walter betont: „Das Wichtigste ist, dass wir immer bei uns bleiben und nicht denken, dass wir etwas Besonderes machen, nur weil alle es erwarten. Es geht darum, einen kühlen Kopf zu bewahren.“

Die voraussichtliche Aufstellung:

HSV: Heuer Fernandes – Heyer, David, Schonlau, Muheim – Meffert – Reis, Suhohen – Jatta, Glatzel, Kittel

FC St. Pauli: Vasilj – Medic, Smith, Mets – Saliakas, Irvine, Hartel, Paqarada – Metcalfe, Daschner, Afolayan