Hamburg. Ex-HSV-Profi traf am Sonnabend zum 2:0-Sieg für den 1. FC Kaiserslautern. Wie der gebürtige Hamburger über sein Ex-Team denkt.

Aaron Opoku benötigte am Sonnabendabend nach seiner Einwechslung nur wenige Sekunden, um dem HSV den K.-o.-Treffer einzuschenken. Sein Tor (85.) zum 2:0 (0:0)-Endstand für den 1. FC Kaiserslautern besiegelte einerseits den Hamburger Rückschlag im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga – und ließ den Betzenberg andererseits beben.

„Kann man mal so machen, würde ich sagen", sagte Opoku nach dem Spiel und lachte. Nach einem Fehler von HSV-Profi Ludovit Reis hatte Philipp Hercher das Laufduell für sich entschieden, sodass Opoku nur noch einschieben musste. „Ich habe ein bisschen darauf spekuliert, dass Philipp sich da durchsetzt", sagte er. "Das war einfach geil."

Opoku erlebte keinen schönen HSV-Abschied

Es war kein schöner Abschied, den der gebürtige Hamburger zu Beginn der Saison beim HSV erlebte. In seinem letzten Spiel am 19. August war er acht Minuten nach seiner Einwechslung mit einer Roten Karte von Platz geflogen. Für den Tritt in den Bauch von Darmstadts Fabian Holland wurde Opoku fünf Spiele gesperrt.

Besondere Genugtuung, sagte Opoku nun, habe er bei seinem Tor nicht gespürt. „Was in Hamburg abgeht, ist nicht meine Sache", sagte er. Für seinen ausgelassenen Jubel gegen seinen Ex-Club wurde der 24-Jährige am Sonnabendabend auf Social Media scharf kritisiert. „Ich habe vorher gesagt, dass ich jubeln werde, wenn ich ein Tor schieße. Das ist mir egal, gegen wen es geht", sagte Opoku.

Einstellung sei entscheidend gewesen

Entscheidend für den Kaiserslauterer Sieg sei die Einstellung gewesen. „Ich denke, dass man die Stimmung unterschätzt, bevor man hier als Gegner steht. Erst dann merkt man: Oh, Gott, was geht hier hab?", sagte Opoku.

Im Stadtderby gegen den FC St. Pauli am Freitag werde die richtige Schärfe für seine Ex-Kollegen wieder von großer Bedeutung, prophezeite Opoku. „Die Mannschaft, die mehr Leidenschaft auf dem Platz lässt, wird das Spiel für sich entscheiden", sagte er. „Druck ist immer da. Das Derby darf man nicht aus den Händen geben. Das weiß jeder, der in Hamburg wohnt.“

Opoku: "Ich vermisse Hamburg sehr"

Seit seinem Wechsel sei er "fast nie" in Hamburg, meistens besuche ihn seine Familie in der Pfalz. „Ich vermisse Hamburg sehr, weil meine ganze Familie in Hamburg ist. Ich habe hier aber einen Job zu erledigen", sagte Opoku.

Den Aufstieg wünsche er seinen Kollegen trotz des unschönen Abgangs: „Als Hamburger drücke ich auch immer noch die Daumen", sagte Opoku. „Ich glaube, dass die Jungs es in dieser Saison packen. Sie haben eine enorme Qualität. Wenn sie das auf den Platz bekommen, kann es klappen.“