Hamburg. Der Niederländer hat seine Erkältung auskuriert und steht dem HSV in Karlsruhe zur Verfügung. 22-Jähriger träumt von Oranje
Von seiner Erkältung war bei Ludovit Reis am Freitag nichts mehr zu spüren. Im Hamburger Schneetreiben mischte der Niederländer im Volkspark im Gegensatz zu vielen Teamkollegen ohne Mütze mit. Der Reis ist wieder heiß und kann am Sonntag im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC (13.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) auflaufen.
Das freut vor allem Trainer Tim Walter, der mit Kapitän Sebastian Schonlau bereits einen Schlüsselspieler in der Innenverteidigung ersetzen muss. Wie lange der Kapitän mit seiner Sprunggelenksverletzung ausfällt, wollte Walter nicht verraten.
HSV: Ludovit Reis kann spielen
Umso wichtiger für den HSV, dass Reis dabei ist. Der 22-Jährige hat sich in den vergangenen Monaten zum absoluten Fixpunkt im HSV-Spiel entwickelt. Fünf Tore hat der Mittelfeldmann allein in den vergangenen sieben Spielen erzielt. Sein erstes von mittlerweile schon sieben Saisontoren schoss er beim 1:0-Sieg im Hinspiel gegen den KSC. Seine beständig guten Auftritte sind auch dem slowakischen Verband nicht entgangen.
Reis hat zwar in allen U-Nationalmannschaften für die Niederlande gespielt, könnte dank der Herkunft seiner Eltern aber auch für die Slowakei auflaufen. So wie sein Teamkollege Laszlo Benes, der in der kommenden Woche für die EM-Qualifikationsspiele gegen Luxemburg und Bosnien (23./26. März) nominiert werden dürfte. Reis aber will noch warten. „Ich denke, es ist zu früh, um eine Entscheidung zu treffen“, sagte er nun der niederländischen Zeitung „Algemeen Dagblad“. Der ehemalige U-21-Nationalspieler macht keinen Hehl daraus, dass er von der A-Nationalmannschaft der Oranje träumt.
Für dieses Ziel muss Reis allerdings zeitnah in der Ersten Liga spielen. Am liebsten mit dem HSV, der am Sonntag theoretisch mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen könnte, sollte Darmstadt am Sonnabend bei Arminia Bielefeld mit deren neuem Trainer Uwe Koschinat nicht gewinnen. „Viel arbeiten, viele Punkte sammeln. Das ist unsere Strategie“, sagte Trainer Walter am Freitag, zwei Tage vor seiner Rückkehr nach Karlsruhe.
Walter: „Viel arbeiten, viele Punkte sammeln. Das ist unsere Strategie"
Sein wichtigster Arbeiter Reis wird dabei weiterhin helfen. Wer Schonlau in der Innenverteidigung an der Seite von Jonas David ersetzt, ließ der Coach noch offen. Moritz Heyer oder Javi Montero heißen die Optionen. Der Spanier darf sich trotz seines unglücklichen Einstands beim 3:3 in Heidenheim vor vier Wochen Hoffnungen machen auf eine zweite Chance.
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„Javi versucht sich reinzubeißen und in unserem System besser zu werden“, sagte Walter über Montero. „Er macht es gut, aber mehr kann ich dazu nicht sagen.“ Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings größer, dass er Heyer spielen lässt. So könnte der zuletzt gute Noah Katterbach als Rechtsverteidiger in der Startelf bleiben.
KSC: Gersbeck – Jung, Kobald, Franke, Heise – Gondorf, Jensen – Nebel, Wanitzek – Kaufmann, Schleusener.HSV: Heuer Fernandes – Katterbach, Heyer, David, Muheim – Meffert – Reis, Benes – Jatta, Glatzel, Dompé.Vertragsauflösung: Der Direktor für Marketing und Vertrieb, Moritz Beckers-Schwarz (42), hat den HSV nach nur drei Monaten aus persönlichen Gründen schon wieder verlassen.