Hamburg. Der Linksverteidiger spielt künftig für Sporting Kansas City in den USA. Warum er mit einem lachenden und weinenden Auge geht.
So langsam, aber sicher steigt das Kribbeln bei Tim Leibold (29). Geht alles glatt, wird der ehemalige HSV-Kapitän noch in dieser Woche in die USA reisen, um sein neues sportliches Abenteuer bei Sporting Kansas City in der Major League Soccer zu beginnen. „Ich hoffe, dass diese Woche mit dem Visum alles klappt“, sagte Leibold der "Mopo". „Dann geht es auch sofort rüber in die USA."
Leibold überragte beim HSV in der Anfangszeit
Nach dreieinhalb Jahren endet die Zeit von Leibold beim HSV. Als Nachfolger von Douglas Santos (28) entwickelte er sich zum mit Abstand besten Linksverteidiger der Zweiten Liga. In der Saison 2019/20. brillierte er mit einem Tor und 16 Vorlagen. Ein Kreuzbandriss im Oktober 2021 sorgte aber für einen heftigen Karriereknick. Zwar kämpfte sich Leibold nach der schweren Knieverletzung wieder zurück, doch seinen Stammplatz verlor er an Miro Muheim (24).
Der Schweizer war trotz schwankenden Leistungen beim HSV gesetzt. Deshalb suchte der Linksverteidiger das Gespräch mit Trainer Tim Walter (47), um seine Perspektive auszuloten. „Es war ein faires Gespräch“, sagte Leibold rückblickend. „Aber wenn man hört, man sei zwar ein fantastischer Fußballer, kann aber gern seine Koffer packen, kann man das schon ganz gut einordnen.“
So richtig wertgeschätzt fühlte sich Leibold nicht mehr. „Man muss schon ehrlich sagen, dass ich in den vergangenen eineinhalb Jahren nicht mehr das ganz große Standing beim HSV hatte“, sagt er. „So macht der Wechsel einfach Sinn.“, so der 29-Jährige, an dem schon seit Oktober 2022 Sporting Kansas City Interesse gezeigt hatte.
Leibold hatte mehrere Interessenten aus den USA
Und der Club aus der Major League Soccer hat um die Zusage von Leibold gekämpft, zumal auch andere US-amerikanische Clubs an den Ex-HSV-Profi herangetreten waren. „Sie sind mit einer Delegation hergeflogen und wir haben uns dann getroffen. Die haben richtig Gas gegeben und wollten das Ding plötzlich im Winter durchziehen.“
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So sehr sich Leibold auf die neue Aufgabe freut, so sehr geht er auch mit einem weinenden Auge. „In den ersten Tagen nach meinem Abgang war ich schon traurig und auch enttäuscht“, gab Leibold Einblick in seine Seelenleben. Vor allem seinen besten Kumpel im Team, Sonny Kittel (30), wird er vermissen. „Ich war dreieinhalb Jahre in Hamburg, wollte unbedingt mit dem HSV aufsteigen. Das nicht geschafft zu haben, schmerzt. Aber meine neue Aufgabe ist so toll, dass sich meine Gedanken schnell darauf konzentrieren konnten. Ich bin bereit!“
Um auch körperlich bereit zu sein, hält sich Leibold derzeit in München mit einem Privattrainer fit.