Hamburg. Der des Dopings überführte Kroate bekommt Fristverlängerung vom DFB. Die Hamburger sind derweil in der Bundesliga fündig geworden.
Als die HSV-Spieler am Montagmorgen den Trainingsplatz am Volksparkstadion betraten, fehlte von Tim Leibold weiter jede Spur. Der Linksverteidiger, der am Wochenende aus „privaten Gründen“ verhindert war, soll zeitnah einen Dreijahresvertrag beim MLS-Club Sporting Kansas City unterschreiben. Wieder zurück war dafür sein bisheriger Kontrahent Miro Muheim, der zuletzt mit einer Sprunggelenksprellung ausfiel. In der Abwehr würde der HSV nach dem bevorstehenden Abgang des Vizekapitäns und der Sperre von Innenverteidiger Mario Vuskovic dennoch gerne nachrüsten.
Transfer: HSV findet möglichen Vuskovic-Nachfolger
Perfekt ins Anforderungsprofil passen würde Marton Dardai (20) von Hertha BSC. Der deutsche U-21-Nationalspieler kann nicht nur innen, sondern auch auf der linken Außenbahn verteidigen. Der HSV möchte den technisch starken Linksfuß, der bereits 31-mal in der Ersten Liga zum Einsatz kam, bis Saisonende ausleihen. Die Berliner wollen nach dem Wechsel von Linus Gechter (18) zu Eintracht Braunschweig aber keinen weiteren Innenverteidiger mehr abgeben.
Zurzeit ist Dardai, der Sohn des früheren BSC-Trainers Pal Dardai, mit der Hertha im Trainingslager in Florida. Am Sonntag testete der Bundesliga-15. zweimal gegen US-amerikanische Amateurclubs. Dardai lief im ersten Spiel über 90 Minuten in einem B-Team auf. Um in der restlichen Saison mehr Einsatzminuten zu erhalten, wäre eine Leihe grundsätzlich sinnvoll. Langfristig plant der Hauptstadtclub aber mit seinem Eigengewächs. Hoffnungen auf eine Kaufoption könnte sich der HSV keine machen.
Dopingfall Vuskovic: Nada weist Vorwürfe von Boldt zurück
Sollte Mario Vuskovic (21) langfristig gesperrt werden, müsste der HSV also nach weiteren Kandidaten Ausschau halten. Am Montag wies die Nationale Antidoping-Agentur Deutschland (Nada) die Vorwürfe von Sportvorstand Jonas Boldt im Fall Vuskovic zurück. Boldt hatte am Sonnabend Unverständnis darüber geäußert, dass dem Kroaten die Möglichkeit verweigert werde, die Echtheit der positiven Proben per DNA-Test abzugleichen.
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Boldts Aussagen seien „inhaltlich faktisch falsch“, teilte die Nada auf Anfrage mit. Über die Durchführung eines DNA-Abgleichs habe der DFB zu entscheiden. Dieser bestätigte auf Abendblatt-Anfrage, dass ein DNA-Test in einem Analyseverfahren nicht vorgesehen sei. „Die Frage nach einem zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführten DNA-Test stellt sich derzeit nicht, da der DFB erst bis zum 17. Januar die Stellungnahme seitens des Spielers erwartet“, hieß es aus Frankfurt.
Eine entsprechende Fristverlängerung habe der Verband auf Vuskovics Bitte ihm und dem HSV gewährt.