Hamburg. Fast die gesamte Konkurrenz macht eine andere Wintervorbereitung als der HSV. So sieht der Plan für Jatta und Heyer aus.
Am Donnerstagabend stand Robert Glatzel vor der Skyline Dubais und filmte den Wolkenkratzer Burj Khalifa. Auch sein HSV-Kollege Anssi Suhonen wird das mit 828 Metern größte Bauwerk der Welt in diesen Tagen noch bewundern können, mit Freundin Lotta macht der finnische Mittelfeldspieler zurzeit ebenfalls Urlaub in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Verteidiger Moritz Heyer nutzte die freie Zeit in dieser Woche für einen Weihnachtsmarktbesuch am Hamburger Rathaus, Ludovit Reis zog es nur wenige Tage nach dem Ende der USA-Marketingreise erneut nach Los Angeles.
Während 13 von 18 Fußball-Zweitligisten an diesem Wochenende wieder mit dem Mannschaftstraining begonnen haben, hat HSV-Coach Tim Walter keine Trainingseinheiten im Volkspark angesetzt. Nur Ersatztorwart Tom Mickel (33/Innenbandriss im Sprunggelenk) arbeitete in dieser Woche mit Rehatrainer Sebastian Capel im Volkspark und bis kurz vor Weihnachten im UKE-Athleticum an seinem Comeback.
Erst am 2. Januar trifft sich die Mannschaft wieder zum Trainingsauftakt, bis dahin sollen die Spieler in Dubai, Los Angeles und Co. ihre individuellen Trainingspläne abarbeiten. Ob die Profis dem gewissenhaft nachgegangen sind, werden ihre Laktatwerte bei den Leistungstests Anfang Januar zeigen.
Warum der HSV vor dem Trainingslager pausiert
Obwohl die meisten Ligakonkurrenten schon in dieser Woche wieder ins Training eingestiegen sind, kann man dem HSV keine mangelnde Trainingsbereitschaft vorwerfen. Im Gegensatz zum Rest der Liga flogen die Profis am 13. November, einen Tag nach dem Hinrundenabschluss gegen den SV Sandhausen (4:2), für neun Tage nach Kalifornien, wo sie unter anderem zwei Testspiele bestritten.
Da in der gesamten Liga kein anderer Verein eine derartige Reise bestritten hat, bekamen die Profis der anderen Clubs nach dem letzten Pflichtspiel Mitte November zwischen zwei und drei Wochen Urlaub, ehe sie nun wieder bis kurz vor Heiligabend trainieren. Zwischen Weihnachten und Silvester ruht dann bei allen Zweitligisten der Trainingsbetrieb.
Neben dem HSV starten acht weitere Ligakonkurrenten am 2. Januar mit dem zweiten Teil der Wintervorbereitung, die anderen Clubs ziehen am 3. und 4. Januar nach.
HSV-Ligarivalen zieht es ins Ausland
Nachdem in der Vergangenheit manche Zweitligisten auf ein Trainingslager verzichteten, bereitet sich in diesem Winter alle auch im Ausland vor. Die Ziele der Clubs ähneln sich. Der 1. FC Kaiserslautern, Hannover 96, Hansa Rostock, Greuther Fürth, der 1. FC Nürnberg und der 1. FC Magdeburg bereiten sich allesamt im türkischen Belek auf die Rückrunde vor, der Rest der Liga in Spanien.
In beiden Regionen herrschen im Januar in der Regel Temperaturen zwischen acht und 15 Grad Celsius. Städte wie Belek haben sich mit professionellen Trainingsplätzen und Hotelanlagen seit vielen Jahren auf die Anforderungen von Proficlubs spezialisiert.
HSV-Trainingslager mit Jatta und Heyer
Der HSV wird sein Trainingslager wie im vergangenen Winter im Luxusresort Sotogrande nahe der südspanischen Stadt Cádiz beziehen. Vom 11. bis 19. Januar wird das Walter-Team auf den Trainingsplätzen des „Santa Maria Polo Club Sotogrande“ trainieren. Auch die zuletzt verletzten Bakery Jatta und Moritz Heyer (beide Außenbandriss im Sprunggelenk) sowie Tim Leibold (Muskelfaserriss), Ogechika Heil (Fuß) und Jonas David (Trainingsrückstand nach Erkältung), die nach dem Ende der USA-Reise individuell im Volkspark trainierten, sollen die Reise nach Spanien antreten.
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Wie im vergangenen Winter werden die HSV-Profis im Fünfsternehotel „SO Sotogrande“ wohnen, die Entfernung zu den Trainingsplätzen beträgt achteinhalb Kilometer. Vor dem Rückrundenauftakt am 29. Januar im Volkspark gegen Eintracht Braunschweig will der HSV im Trainingslager zwei Testspiele bestreiten, Gegner und Termin stehen noch nicht fest. Im vergangenen Januar testete der HSV nur einmal gegen den Karlsruher SC, nachdem der niederländische Erstligist NEC Nijmegen kurzfristig abgesagt hatte.
Auch in diesem Winter böte sich der KSC für einen Test an, die Badener trainieren erneut gleichzeitig mit dem HSV in Estepona, nur 30 Kilometer von Sotogrande entfernt. Auch Fortuna Düsseldorf im 60 Kilometer entfernten Marbella wäre eine Option.