Hamburg. Ricardo Moniz war beim HSV als Invididualtrainer bei den Profis und im Nachwuchs aktiv. In Ungarn kam es nun zum Eklat.
Ricardo Moniz weiß genau, wie es sich anfühlt, wenn man als Fremder im Ausland arbeitet. Der 58 Jahre alte Niederländer coachte in zwölf verschiedenen Ländern. Beim HSV arbeitete der ehemalige Profi als Individualtrainer bei den Profis und im Nachwuchs. Zwischenzeitlich betreute er den damaligen Bundesligaclub als Interimstrainer. Beim letzten Europapokalspiel der Hamburger 2010 beim FC Fulham (1:2) war Moniz Chefcoach.
Mittlerweile ist Moniz Coach in Ungarn. Bei seinem aktuellen Club Zalaegerszegi TE FC kam es nun zu einem Rassismus-Eklat.
Ex-HSV-Trainer Moniz zeigte in Ungarn Zivilcourage
Wie die „Bild“ berichtet, forderte Moniz im Spiel gegen Honved Budapest (0:2) den Schiedsrichter auf, Konsequenzen zu ziehen, nachdem von der Gästetribüne Affenlaute zu hören gewesen waren, wenn schwarze Spieler am Ball waren.
„Ich habe den Schiedsrichter gebeten, das Spiel zu unterbrechen, und wollte, dass alle demonstrativ vom Platz gehen. Auch um ein Zeichen zu setzen. Dafür bin ich ein paar Schritte auf den Rasen gegangen“, sagte Moniz.
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Der Unparteiische zog in der Tat Konsequenzen, die allerdings Moniz trafen. Weil der Ex-HSV-Trainer den Platz betrat, zeigte der Schiedsrichter die Rote Karte. Der ungarische Verband sperrte Moniz für einen Monat.
Diese Sperre ist nun abgelaufen. „Ich würde es noch mal tun. Ich habe es gemacht, weil das mein Herz gefordert hat. Man muss in solchen Situationen Mut und Zivilcourage beweisen“, sagte Moniz.
Moniz tut Abschied vom HSV noch immer weh
In Ungarn liegt Moniz mit seinem Club auf Rang fünf. Sein Vertrag läuft noch bis 2025. Bis dahin soll er – so will es sein Arbeitgeber – 80 Prozent einheimische Profis weiterentwickeln.
Eine spannende Aufgabe, die Moniz Spaß bringt, wenngleich er gerne an den HSV zurückdenkt: „Am Ende stimmte die Chemie nicht mehr so ganz. Zudem wurde mir eine spannende Aufgabe bei Zalaegerszegi als Chefcoach angeboten. Aber meine gesamte Zeit in Hamburg war wunderschön. Ich habe dem Club viel zu verdanken. Der HSV bleibt immer mein Verein.“