Irvine. Einen neuen Innenverteidiger müssen die Hamburger wohl verpflichten. Braucht es auch auf anderen Positionen Verstärkung?
Tim Walter wirkte extrem entspannt nach der ersten Trainingseinheit des HSV in Kalifornien. Die Sonne, die gute Stimmung im Team nach dem erfolgreichen Hinrundenabschluss, das Programm der USA-Reise – all das stellte den HSV-Trainer zufrieden. Doch als der 47-Jährige auf Mario Vuskovic und dessen positive Dopingprobe angesprochen wurde, veränderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig.
„Wer Mario kennt, der weiß, was für ein herzensguter Junge er ist. So etwas nimmt dich mit. Für uns ist das schwer“, sagte Walter, der am vergangenen Freitag dabei war, als plötzlich zwölf Polizisten unangemeldet im Volksparkstadion erschienen und in den Kabinentrakt gingen, um den Spind von Vuskovic zu durchsuchen.
Der HSV hatte gerade erst sein Abschlusstraining vor dem Spiel gegen Sandhausen beendet. Der Schock saß tief bei den Spielern und auch beim Trainerteam. Keine 24 Stunden später gewann der HSV gegen Sandhausen mit 4:2.
Vuskovic droht Dopingsperre – HSV braucht Innenverteidiger
„Das hat uns vielleicht noch ein bisschen mehr zusammengeschweißt“, sagte Walter, der den Fall aber nicht weiter kommentieren wollte. Noch gibt es beim HSV zu wenig Fakten und Klarheit.
Vuskovic, der am Mittwoch 21 Jahre alt wird, befindet sich aktuell in Hamburg. Wie die Geschichte weitergeht, ist noch offen. Sollte sich die B-Probe aber bestätigen und der Spieler seine Unschuld nicht nachweisen können, droht dem kroatischen Innenverteidiger eine vierjährige Sperre.
Dann müsste der HSV im Winter in jedem Fall einen neuen Innenverteidiger verpflichten. Den bis zum Saisonende an den Karlsruher SC verliehen Stephan Ambrosius vorzeitig nach Hamburg zurückzuholen, ist für den HSV keine Option. Walter würde wieder einen spielstarken Innenverteidiger suchen, der aber auch eine hohe Grundschnelligkeit mitbringt.
HSV-Verteidiger Leibold noch nicht wieder der Alte
Noch ist nicht klar, ob es überhaupt dazu kommen muss. Wenn ja, wäre es voraussichtlich die einzige Veränderung im Kader. Die Verpflichtung eines weiteren Stürmers ist unwahrscheinlich. Sollte Robert Glatzel doch einmal ausfallen, soll Ransford Königsdörffer ihn ersetzen. Auch ein Abgang von Sonny Kittel ist im Winter kein Thema. Der Offensivspieler will seinen bis zum Saisonende laufenden Vertrag erfüllen.
Gleiches gilt für Tim Leibold. Der Linksverteidiger kann nach seinem Muskelfaserriss in dieser Woche erstmals wieder Spiele bestreiten. Ob er es schafft, in der Rückrunde seinen Stammplatz zurückzuerobern, ist aber fraglich. Miro Muheim ist unter Walter mehr und mehr gesetzt.
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Zudem ist Leibold nach seinem Kreuzbandriss noch nicht wieder der Alte. Und das wird er auch nicht mehr werden. „Man muss sich einfach daran gewöhnen, dass etwas anders ist im Körper. Daran habe ich mich jetzt gewöhnt“, sagte Leibold nach seinem ersten Mannschaftstraining in Irvine. „Der Rest kommt eigentlich über die Spiele. Ich dachte natürlich, dass ich in der Hinrunde ein paar mehr Spiele mache.“