Hamburg/Magdeburg. Die Hamburger können die Hinrunde nicht mehr als Erster beenden. Schuld daran ist ein Spieler, den der Club einst verkannte.

Ein ehemaliges HSV-Talent hat den SV Darmstadt 98 vorzeitig zum Herbstmeister der 2. Fußball-Bundesliga gemacht. Innenverteidiger Patric Pfeiffer erzielte beim 1:0-Sieg der Hessen beim 1. FC Magdeburg am Donnerstag nach einer Ecke per Kopf das entscheidende Tor (78. Minute).

Der Tabellenführer profitierte dabei von einer gut 40-minütigen Überzahl. Magdeburgs Cristiano Piccini hatte vor 18.788 Zuschauern die Rote Karte wegen eines Handspiels gesehen (54.) – eine umstrittene Entscheidung. Nach 16 Spieltagen liegt Tabellenführer Darmstadt vier Punkte vor Verfolger HSV. Zum Finale der Hinrunde empfangen die Hamburger am Sonnabend (13 Uhr, Volksparkstadion/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) den SV Sandhausen. Darmstadt erwartet am Sonntag die SpVgg Greuther Fürth, die am Mittwoch den HSV mit 1:0 gestoppt hatte.

Tabellenspitze 2. Bundesliga
1. Darmstadt 98 16 / 24:14 / 35
2. HSV 16 / 25:17 / 31
3. Heidenheim 16 / 28:16 / 30
4. Hannover 96 16 / 24:17 / 27
5. SC Paderborn 16 / 34:20 / 26
6. Fortuna Düsseldorf 16 / 25:18 / 26
7. Kaiserslautern 16 / 27:22 / 26
8. Kiel 16 / 29:27 / 24

15. FC St. Pauli 16 / 19:21 / 16

HSV gab Pfeiffer einst für wenig Geld an Darmstadt ab

Für Pfeiffer (23) war es bereits das vierte Saisontor. Der gebürtige Hamburger kam einst als 13-Jähriger vom Bramfelder zum Hamburger SV, schaffte es jedoch nie in den Profikader. 2019 gab ihn der HSV für 250.000 Euro an Ligakonkurrent Darmstadt ab.

Im vergangenen Sommer schätzte das Portal „Transfermarkt“ Pfeiffers Marktwert schon auf zwei Millionen Euro – Tendenz steigend. Mehrere Angebote, seinen Vertrag über 2023 hinaus zu verlängern, hat Pfeiffer offenbar abgelehnt. Zuletzt soll Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt Interesse an ihm bekundet haben.

Nach mehreren Einsätzen in deutschen Juniorenauswahlteams entschied sich Pfeiffer wie auch HSV-Leihgabe Stephan Ambrosius (Karlsruher SC) und der im Sommer verpflichtete Ransford-Yeboah Königsdörffer für die A-Nationalmannschaft Ghanas. Deren ebenfalls aus Hamburg stammender Trainer Otto Addo hat Pfeiffer allerdings nicht für die WM in Katar nominiert.