Hamburg. Am Dienstag stand Nicolas Kisilowski noch für die Juniorennationalmannschaft auf dem Platz. Darf er jetzt mit dem HSV nach Paderborn?

0:3, 0:4, 2:3 – für die HSV-Fans sind das Zahlen des Grauens. Die Abwehr, bis dahin das Prunkstück der Mannschaft und die beste der 2. Bundesliga, wurde vom FC St. Pauli, RB Leipzig und zuletzt sogar dem 1. FC Magdeburg teilweise vorgeführt. Und nun geht es am Sonntag (13.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) auch noch zum SC Paderborn, der Torfabrik der 2. Bundesliga (13 Spiele, 32 Treffer).

Sebastian Schonlau wird in der Innenverteidigung wieder nicht helfen können. Der Kapitän stand bei keinem der besagten zehn Gegentore auf dem Platz und muss nach seiner Roten Karte vom Stadtderby noch einmal aussetzen. Vertreter Jonas David konnte den Ausfall in Leipzig und gegen Magdeburg nicht vergessen lassen. Und Moritz Heyer (Außenbandriss im Sprunggelenk) steht als Ersatz nicht zur Verfügung.

HSV-Trainer Walter lässt Nachwuchsverteidiger Kisilowski mitmachen

In seiner Personalnot hat Trainer Tim Walter jetzt eine neue Option getestet: Nicolas Kisilowski (18) durfte am Donnerstag bei den Profis vorspielen. Der 18-Jährige, eigentlich noch im besten A-Junioren-Alter, rückte in dieser Saison bereits in den Kader der U21 auf und durfte sich bislang bei sieben Kurzeinsätzen in der Regionalliga Nord bewähren – allerdings als Außenverteidiger.

Nicolas-Bernd Oliveira Kisilowski, so sein vollständiger Name, war 2018 aus der Jugend des Eimsbütteler TV zum HSV gewechselt. Am Dienstag stand er noch 86 Minuten für die U-19-Nationalmannschaft gegen Spanien (0:1) als rechter Verteidiger auf dem Platz.

Für das Juniorenländerspiel in Pforzheim war eigentlich auch Tom Sanne eingeplant. Doch den ebenfalls erst 18 Jahre alten HSV-Stürmer hat Walter nach dem gelungenen Pflichtspieldebüt gegen Magdeburg bereits Anfang der Woche fest in seine Trainingsgruppe aufgenommen.

Dass der Coach auch Kisilowski nach Paderborn mitnimmt, ist zumindest nicht ausgeschlossen. Gegen Magdeburg saß für den Notfall Valon Zumberi auf der Bank. Der ist mit seinen 19 Jahren nicht viel erfahrener. Immerhin: Bei Zumberis vier Regionalliga-Einsätzen in dieser Saison gab es für den HSV II nur sechs Gegentore.