Hamburg. Der Torwart saß beim HSV zuletzt nicht einmal mehr auf der Bank. Jetzt darf er sich womöglich eine Etage höher versuchen.

Der HSV hat doch noch einen Abnehmer für Torwart Marko Johansson gefunden. Einen Tag vor Ende der Transferperiode hat sich der Schwede am Mittwochnachmittag von der Mannschaft verabschiedet. Johansson (24), beim HSV in Ungnade gefallen, steht vor einem Leihgeschäft zum VfL Bochum – und darf somit plötzlich auf Einsätze in der Bundesliga hoffen.

Beim VfL war im Tor kurzfristig eine Planstelle frei geworden. Reservetorwart Paul Grave (21) hatte sich im Training eine Schulterverletzung zugezogen, muss operiert werden und fällt für mehrere Monate aus. Als Ersatz des Ersatzes hatte sich Bochums Trainer Thomas Reis einen „erfahrenen Torwart“ gewünscht. Den bekommt er nun: Johansson kann auf auf 62 Einsätze in der ersten und 59 in der zweiten schwedischen Liga verweisen – und auf sieben Zweitligaspiele für den HSV.

Johansson fiel beim HSV in Ungnade – und wird nun Ersatz für Bochums Riemann

In denen hatte er durchaus nicht enttäuscht. Trainer Tim Walter störte sich aber so sehr an der aus seiner Sicht allzu laschen Trainings- und Testspieleinstellung Johanssons, dass er ihn im Frühjahr nicht einmal mehr auf die Bank setzte. Auch ins Trainingslager im Sommer nahm er den Schweden mit serbischen Wurzeln nicht mit.

Der HSV hatte Johansson erst vor einem Jahr für 600.000 Euro von seinem Heimatverein Malmö FF geholt und bis 2025 unter Vertrag genommen. Seinen Platz als Nummer zwei hinter Daniel Heuer Fernandes (29) hat inzwischen der aus Kaiserslautern gekommene Matheo Raab (23) eingenommen. Auch Tom Mickel (33) und Leo Oppermann (21) sind in der Torwarthierarchie vorbeigezogen.

Bochum ist nach einem miserablen Saisonstart mit vier Niederlagen Tabellenletzter. Stammtorwart Manuel Riemann (33) musste dabei bereits 13 Gegentore hinnehmen. Zweiter Torwart ist bislang der frühere Hannoveraner Michael Esser (34).