Hamburg. Das im ZDF abgebrochene Interview von Toni Kroos wird Anlass für ein spezielles Projekt, an dem sich auch der HSV-Vorstand beteilt.

Es war ein denkwürdiger Moment, für den Toni Kroos am 28. Mai dieses Jahres in Paris sorgte. „Du hattest 90 Minuten Zeit, Dir vernünftige Fragen zu überlegen. Und dann stellst Du mir zwei so Scheißfragen“, sagte der 2014er-Wetmeister nach dem Champions-League-Sieg seines Clubs Real Madrid gegen den FC Liverpool im Interview mit ZDF-Reporter Nils Kaben.

Kroos, Deutschlands erfolgreichster Fußballer der Geschichte, hatte soeben zum fünften Mal die Champions League gewonnen. Ein zweifellos großartiger Erfolg, weshalb der 32-Jährige annahm, Reporter würden ihn jetzt ausschließlich bejubeln und keine kritischen Fragen stellen.

Doch Kaben betrat den Platz im Stade de France in erster Linie als Journalist und nicht als Fan. Ein Umstand, den Kroos nicht akzeptieren wollte, weshalb er das Interview abbrach und Kaben noch ein paar nette Worte hinterherrief: „Ganz schlimm. Ganz schlimm, wirklich.“

Kroos' Interview-Abbruch Anlass für Projekt

Das Interview wurde zum viralen Hit – und brachte den Hamburger Journalisten Oliver Wurm auf eine Idee. Exakt 90 Tage nach dem Finale veröffentlicht er nun ein Interview-Projekt, in dem sich alles um die 90 dreht.

90 Prominente – Sportler, Trainer, Manager, Fans (nicht Kaben), Journalisten (Kaben), Comedians und Künstler – stellen je eine Frage an Toni Kroos. Auch Jonas Boldt ist dabei.

Kroos beantwortet Boldt-Frage über Uwe Seeler

Anlässlich des Todes von Uwe Seeler am 21. Juli dieses Jahres fragte der HSV-Sportvorstand: „Mit Uwe Seeler ist ein Idol von uns gegangen – einer, der viele Werte verkörpert hat. Was hat er deiner Generation bedeutet und was speziell dir?“

Kroos' Antwort sorgte für Gänsehaut: „Ich hatte das Glück, Uwe Seeler persönlich kennenlernen zu dürfen. Bei Länderspielen konnte ich das eine oder andere Gespräch mit ihm führen. Es war immer sehr angenehm. Ich habe mir oft gedacht, dass es total süß wäre, wenn ich Uwe Seeler als Opa gehabt hätte“, sagte der Ex-Nationalspieler.

Und weiter: „Er war immer total lieb, hatte eine tolle Ausstrahlung, war immer interessiert. Ein Vorzeigetyp in Bezug auf wichtige Werte, die er vorgelebt und vermittelt hat. Es ist nun unsere Aufgabe, diese Werte an nachfolgende Generationen weiterzutragen. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass Uwe Seeler mit seiner Art sehr viele Menschen angesteckt und inspiriert hat.“

Welche Promis Toni Kroos eine Frage stellen

Es ist einer der emotionalen Höhepunkte des Projekts. Weitere Fragen kommen unter anderem von Jürgen Klopp, Roger Federer, Robbie Williams, Dirk Nowitzki und Rafael Nadal. „Die Resonanz auf diese verrückte Idee war enorm positiv. Zum Schluss hatten wir sogar mehr als 90 Fragen und sind in die Verlängerung gegangen. Die letzte Frage kommt, das ist doch klar, von Nils Kaben“, sagte Wurm.

Kroos ergänzte: „Die Resonanz und die Vielfalt der Fragen hat mich gefreut – und auch gefordert. Jetzt hoffen wir alle auf viele Downloads und einen hohen Erlös für meine Stiftung, die schwerkranke Kinder und ihre Familien unterstützt.“ Denn 90 Cent jedes 1,90 Euro teuren Downloads gehen an die Toni-Kroos-Stiftung.

  • Das komplette Interview steht ab diesem Donnerstag auf www.kroos90.de als PDF zum Download bereit.