Hamburg. I wie Ilka, Q wie Querulant oder T wie Treue: Das Seelen-Abc der HSV-Legende verrät was er von Handys, Politik und Religion hielt.

A wie Alter:
„Ich kann den lieben Gott ja nicht beeinflussen und ihn bitten, die Uhr für mich anzuhalten. Es lebt sich viel einfacher, wenn man den natürlichen Lauf des Lebens annimmt.“

B wie berühmt:
„Mit dem Ruhm aus der Vergangenheit kann ich gut umgehen. Ich hatte nie Starallüren. Sie erinnern sich doch sicher noch an einen meiner Lieblingssprüche: Das Schönste ist es, normal zu sein.“

Uwe Seeler: Der lange Weg zu Duzen

C wie Charakter:
„Mein Elternhaus hat mich bis heute geprägt. Vater und Mutter haben Dieter, Purzel und mich erzogen, wie es damals üblich war, und Bescheidenheit, Ehrlichkeit und Nächstenliebe gepredigt. Vadder hat immer gesagt: Denk dran, du kannst immer nur ein Steak essen. Besserwisser und Wichtigtuer sind nicht mein Ding.“

D wie Du:
„Auf dem Platz war das ja selbstverständlich. Aber mein Du muss man sich im privaten Leben verdienen, das ist für mich ein kostbares Wort. Und ich habe schon immer klar zwischen Bekannten und Freunden getrennt.“

E wie Einsatz:
„Kämpfen – ja, aber immer fair. Mit und ohne Ball. Ich habe nie aufgegeben, das habe ich von Vaddern. Der hat sogar mit einem gebrochenen Wadenbein weitergespielt.“

F wie Freundlichkeit:
„Gerade in einer Gesellschaft mit immer mehr Ellenbogen fände ich es schön, wenn für mehr Menschen Respekt, Verlässlichkeit, Herzlichkeit, Freundlichkeit und Fair Play wichtige Werte ihres Lebens wären.“

Seeler: „Glück muss man sich erarbeiten.“

G wie Gott:
„Ich bin evangelisch und gläubig. Ich höre gern die Sonntagspredigten im Fernsehen. Auch ohne Kirchgang kann ich mehr fürs Allgemeinwohl tun als mancher, der nur in den Gottesdienst geht, um dort gesehen zu werden.“

H wie Hoffnung:
„Mein Partner in allen Lebenssituationen. Aber das hat nichts mit Glück zu tun. Wer Glück haben will, muss es sich erarbeiten.“

I wie Ilka:
„Der beste Treffer meines Lebens. Die Familie ist alles für mich.“

J wie Jubel:
„Beim Kopfball bin ich höher gestiegen als beim Jubeln. Beifall und Jubel sind vergänglich, das sollte sich jeder merken, der mal das Scheinwerferlicht genießt.“

Seeler bezeichnet sich selbst als konservativ

K wie Können:
„Ein gewisses Talent hatte ich ja geerbt. Aber ich habe es auch gefördert. Waren die anderen schon unter der Dusche, habe ich am Pendel mein Kopfballspiel trainiert.“

L wie Laune:
„Schlechte Laune? Kenne ich nicht. Ich versuche stets positiv in den Tag zu starten.“

M wie Meinung:
„Ich bin ein toleranter Typ und respektiere andere Meinungen. Aber ich sage selber auch, was ich denke.“

N wie Normalität:
„Ich weiß, woher ich komme. Meine Eltern waren sehr konservative Menschen, ich bin es auch.“

O wie Opa:
„Eine herrliche Rolle. Ich kann viel von meinen Enkeln lernen und bin für sie immer ansprechbar.“

P wie Politik:
„Ich gehöre keiner Partei an, und ich bin in meinen Beurteilungen sehr pragmatisch, nie polemisch. Ich achte sehr darauf, ob Politiker offensichtlich nur ihre eigene Karriere im Blick haben oder ob sie das Wohl der Menschen in den Mittelpunkt ihres Wirkens stellen.“

Q wie Querulant:
„Ich kann Menschen nicht ausstehen, die nicht ehrlich sind und hinterrücks Dinge machen, die nicht in Ordnung sind. Ich muss meinen Spiegel morgens nicht verhängen.“

R wie Ruhe:
„Mein persönliches „Dopingmittel. Schon als Fußballer brauchte ich Geborgenheit – und viel Schlaf. Wenn ich die Haustür hinter mir schließe und meinen Mittagsschlaf halten kann, bin ich der glücklichste Mensch.“

Uwe Seelers Spitzname: ,Dicker‘

S wie Stiftung:
„Bedürftigen Menschen zu helfen ist mir ein ernstes Anliegen. Wer wie ich dem Sport so viel verdankt und fast immer auf der Sonnenseite stand, sollte jedem etwas abgeben, der nie die Chance hatte, dies Glück zu empfinden.“

T wie Treue:
„Ob früher im Sport, in der Familie oder mit Freunden: Treue spielt in meinem Leben eine ganz zentrale Rolle.“

U wie Uwe:
„Ist nur einer meiner Namen. Sogar mein Vater hat schon mit jungen Jahren ,Dicker‘ zu mir gesagt, weil meine Statur, sagen wir, kräftig war.“

V wie Verein:
„Ich liebe zwei Vereine –meinen HSV und dann noch den Freundeskreis Schneeforscher Obertauern.“

Harry Bähre: „Uwe wollte immer nur eins: gewinnen, gewinnen“


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  • W wie Wehleidigkeit:
    „Kann ich nicht leiden. Sportlich sein bedeutet für mich, hart, aber fair zu spielen. ­Elfmeterschinderei oder Schwalben ärgern mich.“

    X wie Xylofon:
    „Mein einziges Instrument ist meine Stimme. Wenn ich mit den Schneeforschern in den Bergen bin, singe ich am liebsten, zum Beispiel ,Junge, komm bald wieder‘. Ich höre gern Udo Jürgens, Peter Alexander, Klaus und Klaus – aber im Auto bevorzugt Klassik.“

    Y wie YouTube:
    „Der ganze Technikkram ist für mich eine fremde Welt. Ich bewundere Ilka, wie sie es schafft, mit ihrem Handy Fotos zu verschicken. Ich telefoniere – das genügt mir.“

    Z wie Zeppelin:
    „Ganz ehrlich, mit der Fliegerei habe ich es ja nicht.“