Hamburg. Der Niederländer ist nach seinem Kunstschuss gegen Hertha BSC in aller Munde. Warum er für Trainer Tim Walter so wichtig ist.
Wie groß die Euphorie beim HSV nach dem 1:0-Sieg im Relegationshinspiel gegen Hertha BSC wirklich war, ließ sich anhand der Social-Media-Abteilung ablesen. "No Jokes with Names", also keine Namenswitze? Geschenkt: "Der (P)reis ist heiß – In der gestrigen Abend-Ausgabe mit dem niederländischen Game Master H̵a̵r̵r̵y̵ ̵W̵i̵j̵n̵v̵o̵o̵r̵d̵ Ludovit #Reis" twitterten die Hamburger in Anlehnung an die 90er-Jahre Kultsendung mit dem ewigen Gute-Laune-Moderator aus den Niederlanden. Wenn der HSV dank des traumhaft schönen Flanken-Tores des Niederländers wirklich in die Bundesliga aufsteigen sollte, könnte Ludovit Reis als Aufstiegsheld in Hamburg wohl so ziemlich jede Sendung oder Veranstaltung moderieren, die er will.
HSV in der Relegation: Reis war Dreh-und Angelpunkt im Mittelfeld
Doch bevor der TV-Star Ludovit Reis in spe durchstartet, ist vor allem der Mittelfeldmotor Ludovit Reis gefragt. Der 21-Jährige war nicht nur aufgrund seines goldenen Tores der umjubelte HSV-Held. Über 90 Minuten beackerte der U-21-Nationalspieler den Rasen des Berliner Olympiastadions, schloss die Lücken im Mittelfeld und kurbelte gerade in der zweiten Halbzeit die Angriffsbemühungen der Hamburger an. Zweifelsohne: Das Spiel am Donnerstagabend gehörte zu den besten, die Reis in dieser Saison gespielt hat.
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Dabei ist Reis so etwas wie das Sinnbild des HSV. Jung, wild, mutig, ab und zu etwas schwankend in seinen Leistungen, aber immer mit dem Herzen auf dem Platz. Der Niederländer, der vor der Saison vom FC Barcelona verpflichtet wurde, eroberte sich nach seinem Wechsel auf Anhieb einen Stammplatz beim HSV. "Lüdo", wie ihn Trainer Tim Walter (46) liebevoll nennt, ist wie gemacht für den Spielstil des HSV-Coaches. Laufstark, technisch gut und mit Mut ein gewisses Risiko im Passspiel einzugehen.
HSV fordert noch mehr Torgefahr von Reis
Mit fünf Saisontoren in der Zweiten Liga und einem nun in der Relegation hat Reis die beste Saison seiner noch jungen Karriere gespielt. Gerade in Sachen Torgefahr fordert Trainer Walter noch mehr. Das Potenzial dazu habe er, erklärt der HSV-Coach immer wieder. "Er ist ein wichtiger Spieler, auch wenn ich nicht glaube, dass er den so gewollt hat. Es ist nach dem Spiel auch egal“, lobte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt.
Reis selbst kann damit leben, dass sein Siegtreffer als "Flankenunfall" in die Geschichte eingehen wird. "Es ist egal, ob ich den so wollte. Tor ist Tor. Es geht immer weiter. Wenn wir so spielen wie heute, ist es perfekt. Es war ein guter Schritt Richtung Bundesliga, aber wir haben noch ein Spiel. Man weiß nie, was passiert. Wir müssen fokussiert bleiben. Das hat der Trainer uns nach dem Spiel auch gesagt", erklärte Reis.
Bei aller Anspannung vor dem Rückspiel: Vielleicht hilft es ja, wenn Reis sich ein paar Folgen der Spielshow "Der Reis ist heiß", Entschuldigung, "Der Preis ist heiß" anschaut. Die wird nämlich gerade auf RTL+ neu aufgelegt.