Berlin. Beim 1:0-Sieg bei Hertha BSC zeigten die Hamburger, dass sie unbedingt in die Bundesliga wollen. Eine kollektive Team-Leistung.
Was für eine Energieleistung des HSV! Die Mannschaft von Trainer Tim Walter zeigte beim 1:0-Sieg im Relegations-Hinspiel bei Hertha BSC eine taktisch reife und clevere Auswärtspartie. Während Siegtorschütze Ludovit Reis zum Matchwinner wurde, spielten sich auch andere Profis in den Vordergrund. Die Einzelkritik:
Heuer Fernandes: Ihm könnte man auch das Brandenburger Tor guten Gewissens anvertrauen. Wird Zeit, dass der beste Torhüter der Zweiten Liga in der kommenden Saison in der Ersten Liga spielt.
Heyer: Hat bei der Gegneranalyse gut aufgepasst und konnte die vom Trainerteam gefürchteten Flankenläufe Plattenhardts unterbinden. Hahohe, Heyer BSC.
Vuskovic: Machte seinen wichtigsten Schritt kurz vor der Halbzeitpause, als er Belfodil gerade noch rechtzeitig ins Abseits beförderte. Hätte selbst die Beförderung in die Bundesliga verdient.
Schonlau: Darf sich mit Fug und Recht nach diesem Abend als Berliner Mauer bezeichnen. Ließ niemanden durch.
Muheim: Schaute sich in der ersten Halbzeit von der linken Seite als einer von 75.500 interessierten Zuschauern an, was die Kollegen auf der rechten HSV-Seite so veranstalteten. In der zweiten Halbzeit wollte er auch mitmachen.
Meffert: Tat alles dafür, nicht zum dritten Mal in einer Relegation zu scheitern.
Reis: Durfte sich über die wichtigste, schönste und tollste nicht gelungene Flanke seines Lebens freuen.
HSV-Profi Jatta wäre einer für Real Madrid wenn...
Rohr (bis 58.): Walter bewies bei seiner überraschenden Nominierung ein gutes Händchen. Blöd nur, dass Rohrs Händchen in der ersten Halbzeit einen Elfmeter verhinderte.
Vagnoman (ab 58.): Sorgte direkt mit seinen Füsschen für Schwung. Erst links, später auf der rechten Seite.
Jatta (bis 73): Wenn er alle Aktionen so gut beendet, wie er sie beginnt, würde er wahrscheinlich bei Real Madrid spielen. Spielt er aber nicht. Kommentator Wolff Fuss brachte es auf den Punkt: „Unberechenbar. Für den Gegner. Und mitunter für sich selbst.“
Kaufmann (ab 73.): Lief in den 17 Minuten mehr als manch ein Berliner in 90 Minuten. Läuft wohl immer noch.
Glatzel: Der Super-Lauerer. Wer so ausdauernd auf der Pirsch ist, der wird belohnt. Spätestens am Montag.
Kittel (bis 90.+1): Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass auch er gestern Abend wegen der Vollsperrung auf der A 24 zu spät kam. In der zweiten Halbzeit aber endlich voll dabei.
Gyamerah (ab 90+1): Auch noch dabei.