Hamburg. Im Endspurt präsentieren sich die Offensivreihen der Bundesliga-Kandidaten in unterschiedlicher Form. Schock für den FC St. Pauli.
Am frühen Freitagnachmittag mischte Robert Glatzel im Abschlusstraining des HSV vor dem Auswärtsspiel am Sonnabend beim FC Ingolstadt munter mit. Der 28-Jährige hat die Erkältung, die ihn zu Wochenbeginn außer Gefecht gesetzt hatte, überwunden. Seinem Einsatz gegen den bereits feststehenden Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt dürfte nichts im Wege stehen.
Wie wichtig der Torjäger für den HSV ist, bewies er in den vergangenen Monaten. Glatzel ist mit acht Toren in den vergangenen zehn Zweitliga-Partien in überragender Verfassung und könnte im Aufstiegsrennen zum X-Faktor werden
HSV News: Lob und Tadel für Null-Tore-Stürmer Kaufmann
Das kann man vom zweiten Hamburger Mittelstürmer in dieser Spielzeit nicht gerade behaupten. Mikkel Kaufmann (20), im vergangenen Sommer vom FC Kopenhagen für ein Jahr ausgeliehen, konnte noch nicht einen einzigen Treffer für die Hamburger erzielen. Etwas Pech hatte der Däne, dass ihm zwei Tore wegen Abseits aberkannt wurden.
Trotz seiner unglücklichen Auftritte wurde er von Trainer Tim Walter (46) zuletzt immer wieder aufgeboten. "Er macht einen ganz großartigen Job. Er läuft immer gegen den Ball die gegnerischen Innenverteidiger an, arbeitet enorm viel. Deswegen bin ich sehr zufrieden", lobte Walter und schob aber auch ein deutliche Kritik hinterher: "In erster Linie sollte ein Stürmer Tore schießen. Da sind wir uns einig. Sonst kann er kein Stürmer sein, sondern muss er Torwart spielen, da kann er Tore verhindern. Seine erste Aufgabe ist Toreschießen. Das hat er leider noch nicht geschafft. Wenn, dann war es immer Abseits. Das Quäntchen Glück, das er in den vergangenen Wochen nicht hatte, kriegt er vielleicht in den kommenden drei Spielen. Wir schauen, dass er etwas genauer wird."
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Werder-Sturmduo gilt als das Maß aller Dinge im Bundesliga-Unterhaus
Von den Aufstiegskandidaten hat Erzrivale Werder Bremen das gefährlichste Sturmduo. Der ehemalige St.-Pauli-Profi Marvin Ducksch (28, sieben Tore) und Niclas Füllkrug (29, acht Treffer) sind die formstärksten Torjäger in der Spitzengruppe. Auch der FC Schalke 04 verteilt die Tore auf zwei Schultern. Zweitliga-Rekordschütze Simon Terodde (34) traf in den vergangenen zehn Partien zehnmal, Sturmpartner Marius Bülter (29) konnte den Ball immerhin viermal hinter die Linie befördern.
Beim Überraschungs-Tabellendritten Darmstadt 98 fehlte den beiden Topstürmern Phillip Tietz (24, drei Treffer) und Luca Pfeiffer (25, zwei) ein wenig das Glück. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht konnte das aber durch das Kollektiv auffangen. Darmstadt hat den Aufstieg in eigener Hand.
St. Paulis Topstürmer hatte zuletzt Ladehemmungen
Dieses Privileg hat der Wintermeister FC St. Pauli in den vergangenen Wochen aus der Hand gegeben. Ein Grund dafür ist auch die Ladehemmung von Guido Burgstaller (33). Der Österreicher, der in der Hinrunde noch die Tornetze der Zweitliga-Stadien kaputt geschossen hatte, war in den vergangenen Partien kein Faktor im Angriffsspiel der Braunweißen. Lediglich drei seiner 18 Tore konnte der Mittelstürmer in den vergangenen zehn Partien erzielen.
Ob noch weitere Tore hinzukommen ist unklar. Derzeit gibt es Gerüchte, dass Burgstaller an einem Muskelfaserriss laboriert und womöglich gar nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Erste Alternative wäre Simon Makienok (30), der drei seiner sechs Saisontore in den vergangenen zehn Spielen erzielen konnte.
Auch beim 1. FC Nürnberg waren die Mittelstürmer zuletzt eher eine Randnotiz. Manuel Schäffler (33) und Erik Shuranov (20) blieben seit dem 22. Spieltag ohne Treffer. Pascal Köpke (26), Sohn von Ex-Nationalmannschaftstorhüter Andreas Köpke (60), konnte immerhin drei Treffer verbuchen.
Im Saisonendspurt werden die Stürmer aller Top-Sechs-Teams im Fokus stehen. HSV-Stürmer Robert Glatzel wird sich da vor den Konkurrenten wahrlich nicht verstecken müssen.