Hamburg. Der Club kann auf unerwartete Millionen hoffen. In einer Woche endet die Frist für das Lizenzierungsverfahren.
Amadou Onana muss sich noch ein paar Tage gedulden. Während der FC Bayern München, Manchester City, der FC Liverpool, Paris St. Germain und Real Madrid schon in dieser Woche ihre Achtelfinal-Rückspiele in der Champions League bestreiten, hat das ehemalige HSV-Talent noch eine Woche Zeit, ehe mit OSC Lille die zweite Partie gegen den amtierenden Titelträger FC Chelsea ansteht. Der 20 Jahre junge Onana hat dann wie schon im Hinspiel an der Stamford Bridge, als er in der Startelf stand, die nächste Chance, sich auf ganz großer Bühne zu präsentieren.
Dass der Belgier lieber schon heute als morgen bei einem der europäischen Topclubs spielen würde, hat er vor wenigen Monaten im Abendblatt-Interview mehr als deutlich gemacht. „Meine Karriere ist von A bis Z durchgeplant“, hatte Onana gesagt. Und geht es nach ihm und seiner Berater-Schwester Melissa, könnte schon in diesem Sommer der nächste Schritt folgen. Am Sonntag wurde das Interesse von West Ham United bekannt. Der Premier-League-Club soll bereit sein, bis zu 25 Millionen Euro für Onana zu bezahlen. Der HSV ist am Weiterverkauf beteiligt. Die Ablöse von sieben Millionen Euro, die der HSV im Sommer bekommen hat, könnte also schon im kommenden Transferfenster auf zehn Millionen Euro steigen.
HSV: Bald eine entspanntere Finanzlage?
Eine solche Summe von 2,5 bis drei Millionen Euro hatte der HSV durch einen Weiterverkauf zuletzt 2019 erhalten, als Bayer Leverkusen für Hoffenheims Kerem Demirbay 32 Millionen Euro bezahlte und die Finanzlage beim HSV entspannte. Hinzu kam der Einzug in das DFB-Pokalhalfinale, als die Hamburger an RB Leipzig scheiterten.
Drei Jahre später steht der HSV erneut im Halbfinale. Am 18./19. April empfangen die Hamburger im Volksparkstadion den aktuellen Tabellen-Sechsten der Bundesliga, den SC Freiburg. Ein schwere, aber nicht unlösbare Aufgabe. Die Chance, erstmals seit dem Pokalsieg 1987 wieder ins Finale einzuziehen, ist so groß wie zuletzt 2009, als der HSV im Halbfinale erst im Elfmeterschießen an Werder Bremen scheiterte. Für den gesamten Club und seine Fans wäre das ein lange nicht erlebtes Highlight.
Freuen würden sich aber vor allem auch die Finanzverantwortlichen des HSV. 3,9 Millionen Euro (exklusive Ticketeinnahmen) haben die Hamburger in dieser Pokalsaison bereits eingenommen. Ein ausverkauftes Heimspiel im Volksparkstadion könnte dem Club trotz der Einnahmenteilung mit Freiburg eine weitere Million bringen. Zieht der HSV ins Finale ein, hätte er zudem weitere 3,5 Millionen Euro sicher.
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HSV erwartet keine Probleme
Es wäre genau die Summe, die der HSV braucht, um Innenverteidiger Mario Vuskovic (20) fest zu verpflichten. Der Kroate von Hajduk Split ist zwar noch bis Sommer 2023 ausgeliehen. Die Kaufoption wollen Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel aber schon vorher ziehen. Sie sind überzeugt, dass der U-21-Nationalspieler, der an der Schwelle zum A-Team steht, dem Club in den kommenden Jahren eine ähnliche Summe bringen könnte, die der HSV im vergangenen Sommer für Onana bekommen hat.
In einer Woche müssen die Verantwortlichen bei der Deutschen Fußball Liga ihre Lizenzunterlagen einreichen. Probleme erwartet der HSV nicht. Und sollte es doch welche geben, gibt es jetzt zwei unerwartet gute Perspektiven.