Hamburg. In der jüngeren Vereinshistorie standen bei den Hamburgern Halbfinalpartien unter keinem guten Stern. Hoffnung auf volles Stadion.

Die Freude über die Auslosung des DFB-Pokals überlagerte beim HSV auch am Montag noch die Tristesse, die nach der bitteren 1:2-Niederlage beim 1. FC Nürnberg und dem damit verbundenen herben Rückschlag im Aufstiegsrennen vorherrschte.

Bei den Hamburgern ist man sich der Chance, etwas historisches zu schaffen bewusst. Auch wenn der Halbfinalgegner SC Freiburg der klare Favorit ist, rechnet sich der HSV eine gute Chance aus, zum ersten Mal seit 1987 wieder ins Pokalfinale einzuziehen.

DFB-Pokal war der bislang letzte HSV-Titel

Vor 35 Jahren gewann das Team mit Stars wie Uli Stein, Dietmar Beiersdorfer, Thomas von Heesen und Manfred Kaltz im Berliner Olympiastadion mit 3:1 gegen die Stuttgarter Kickers. Die Tore erzielten Beiersdorfer, Kaltz und der Stuttgarter Niels Schlotterbeck per Eigentor. Es ist der bislang letzte Titel in der so glorreichen Historie des HSV.

Der letzte Titel des HSV: Dietmar Beiersdorfer hielt 1987 den DFB-Pokal in seinen Händen
Der letzte Titel des HSV: Dietmar Beiersdorfer hielt 1987 den DFB-Pokal in seinen Händen © Witters | Unbekannt

Seither zog der dreimalige DFB-Pokalgewinner in dem Wettbewerb viermal in die Vorschlussrunde ein. Dabei zog der HSV jedes Mal den Kürzeren. 1988 beim VfL Bochum (0:2), 1997 beim VfB Stuttgart (1:2), 2009 gegen Werder Bremen (1:3 im Elfmeterschießen) und zuletzt 2019 gegen RB Leipzig (1:3). Im fünften Anlauf soll es nun wieder mit dem Endspiel in Berlin klappen.

Der Pokalgegner könnte ein gutes Omen sein. Bereits zweimal trafen die Hamburger auf den Club aus dem Breisgau. Am 8. Oktober 1983 gewann der HSV beim Sportclub Freiburg nach Treffern von Horst Hrubesch (2), Michael Schröder und Dieter Schatzschneider mit 4:1. Am 31.Oktober 2007 konnte der HSV im Volksparkstadion mit 3:1 die Oberhand behalten. Die Treffer erzielten Rafael van der Vaart, Piotr Trochowski und Ivica Olic.

HSV hofft auf ein ausverkauftes Stadion

Damit die Bilanz makellos bleibt, setzt der HSV vor allem auf die Unterstützung der Fans. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Halbfinalpartie, die für den 20. oder 21. April terminiert wird, vor 57.000 Fans steigen kann. Am 20. März sollen bekanntlich alle Corona-Maßnahmen fallen. Seit Pandemiebeginn hatten die Hamburger keine ausverkaufte Arena mehr.

Rettet der HSV die Saison mit dem DFB-Pokal?

In der Liga ist man von derartig ruhmreichen Zeiten wie Anfang der 1980er-Jahre weit entfernt. Derzeit deutet vieles daraufhin, dass der HSV auch im vierten Anlauf den Sprung zurück in die Bundesliga verpassen wird. Nach 25 absolvierten Spielen beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz drei bereits sechs Punkte.

Das letzte Mal, dass ein Team mit 41 Punkten nach 25 Spielen noch aufgestiegen ist, war in der Saison 2018/19. Damals gelang dies dem SC Paderborn.

Ein erneuter Verbleib in der Zweiten Liga wäre schmerzhaft. Die dann entstehende Wunde könnte durch die Sensation im DFB-Pokal aber sehr gut geheilt werden.