Hamburg. Gegen den SV Sandhausen ist auch der Torjäger wieder gefragt. Für Rechtsverteidiger Heyer stand am Freitag noch ein Härtetest an.

Für Moritz Heyer (26) war es trotz des Schmuddelwetters ein guter Freitag. Der Rechtsverteidiger des HSV konnte die Einheit im Volkspark ohne Probleme absolvieren. Das Knie, das zuletzt gezwickt hatte, behinderte den Leistungsträger nicht. Seinem Einsatz am Sonnabend (13.30 Uhr/Sky und Liveticker auf Abendblatt.de) im Auswärtsspiel beim SV Sandhausen dürfte nichts mehr im Wege stehen.

Unterdessen hat Stürmer Robert Glatzel (28) einen Einblick gegeben, wie es die Hamburger schaffen, trotz der guten Form, auf dem Boden zu bleiben. Eine wesentliche Rolle nimmt dabei die Euphoriebremse in Person, Trainer Tim Walter (46) ein. "Der Trainer sagt und betont es immer wieder bei jeder Analyse. Gratulation zum Spiel, aber jetzt geht es weiter. Dazu kommen einige Spieler, die trotz unserer sehr jungen Mannschaft, schon etwas länger dabei sind. Die wissen, wie schnell es im Fußball auch wieder in die andere Richtung gehen kann. Man kann sich nichts auf die Siege einbilden", erklärte Glatzel auf der Internetseite des HSV.

Zuletzt hätte sich Glatzel durchaus etwas auf seine Leistungen einbilden können. Spätestens nach seinem Viererpack beim 5:0-Sieg bei Darmstadt 98 war der im vergangenen Sommer verpflichtete Stürmer in aller Munde. Den Ball aus dem Spiel hat er von all seinen Mitspielern unterschreiben lassen.

Als Erinnerung an ein besonderes Spiel, dass er relativ schnell wieder aus seinem Kopf entfernt hat. Frei nach dem Motto: "Du bist nur so gut wie dein letztes Spiel". "Diesen Satz kenne ich auch. Im Grunde habe ich den Schalter schon nach ein bis zwei Tagen umgelegt. Mit dem ersten Training der neuen Woche wusste ich, es ist immer noch schön, aber die Arbeit geht weiter. Wir haben noch viele weitere Ziele und deshalb liegt der Fokus darauf", sagte Glatzel.

Glatzel brilliert beim HSV als mitspielender Stürmer

Über die Jahre hat er gelernt, dass er seine eigene Leistung nicht nur anhand von Toren bewerten will. Glatzel ist einer der spielstärksten Mittelstürmer der Zweiten Liga. Zuletzt glänzte er beim wichtigen 2:0-Sieg gegen Heidenheim als Vorbereiter. "Das Toreschießen kam erst relativ spät in meiner Entwicklung dazu, weil ich extrem viel auf dem Bolzplatz gespielt habe. Da ging es immer darum, auch kreativ zu spielen und bei allem dabei zu sein. Nur das Toreschießen war da noch im Hintergrund. Das kam erst mit dem Alter", blickte Glatzel zurück.

Eine direkte Torvorlage – daraus macht Glatzel keinen Hehl – fühlt sich gut an, den Ball ins Netz zu befördern aber noch viel besser. Oder ist die Gefühlslage doch dieselbe? "Nein, keine Chance", scherzte Glatzel und fügte an. "Ein Tor ist mit Abstand der schönste Moment beim Fußball. Als Stürmer musst du diese Einstellung auch haben. Dafür lebt man, dafür wird man bezahlt. Das kann auch undankbar sein, weil du manchmal mehrere Spiele gut spielst, aber kein Tor erzielst, aber manchmal ist es auch andersherum", sagte Glatzel.

Auf die Treffer von Glatzel setzt der HSV auch am Sonnabend in Sandhausen. Und gegen den SVS hat der Torjäger eine gute Bilanz. Drei seiner vier Duelle konnte er mit dem HSV und dem 1. FC Heidenheim gewinnen. Eine Partie ging Remis aus. Ein Treffer wollte ihm dabei aber noch nicht gelingen. Neue Chance, Sonnabend, 13.30 Uhr, Hardtwaldstadion.